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Titel: Die Nacht der lebenden Trekkies Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Jim Pike ist ein Veteran des Afghanistan-Krieges und hat sich aufgrund seiner dort erworbenen Erfahrungen nur noch gewünscht, einen Job anzunehmen, in dem er keinerlei Verantwortung übernehmen muss. Als Page im Botany Bay-Hotel in Houston, Florida kann er diese Vorstellungen endlich umsetzen. Für dieses Wochenende ist jedoch viel Arbeit angesagt: Es findet der alljährliche GulfCon der Star Trek-Fans statt. Jim, dem Star Trek auch irgendwann mal gefallen hat, sich aber nun aus dem Fan-sein herausgewachsen fühlt, weiss nicht so recht, ob er sich darauf freuen soll oder nicht. Während die ersten Hundert von erwarteten dreitausend Fans in das Hotel strömen, herrscht bei ihm eher die Vorfreude auf seine Schwester vor, die ebenfalls ihr Erscheinen, samt ihrem neuen Freund, angekündigt hat.
Gleichzeitig öffnen sich in einer unterirdischen und natürlich streng geheimen Forschungsanlage am Rande Houstons die Sicherheitstüren und mehrere, mit einem ausserirdischen Virus infizierte, Tiere flüchten in das Freie. Eine Notfallsprengung des Bunkers hat jedoch nicht den erhofften Effekt - schon schleichen um das Botany Bay-Hotel die ersten Zombies herum. Jim Pike und einige andere Star Trek-Fans rüsten sich mit dem aus, was auf einer Trekkie-Convention zu finden ist (Bat'leths, D'k tahgs, usw.) und stellen sich den Horden Untoter, die durch die Zimmer und Gänge des Hotels schlurfen. Und so sehen sich die Zombies urplötzlich mit einer Eingreiftruppe, bestehend aus Orioner, Klingonen, Sternenflottenpersonal und einer Prinzessin Leia gegenüber...
Sicherlich war es von den Autoren gewollt, sämtliche Klischees und Funktionsweisen einer Zombie-Geschichte zu verwenden. Dafür spricht, das sie manche dieser immer wiederkehrenden Eigenheiten sehr ausbreiten und buchstäblich darauf herumtrampeln, bis der letzte flache Witz verbraucht ist. Von letzteren gibt es einige, was vielleicht - so liest man in dortigen Reviews - im englischen Original witziger wirkt, hier aber leider nur fade. Besser gelungen sind die ständigen Gags aus dem Star Trek und auch Star Wars-Universum. Trekkies werden im Laufe des Buches eine Vielzahl von Hinweisen, Insidergags und witzigen Bemerkungen finden, die ein Nicht-Eingeweihter wohl kaum bemerken und würdigen wird. Auch die Rivalität zwischen Star Trek Fans und Star Wars-Anhängern wird ausgiebig thematisiert, selbst Babylon 5 bekommt sein Fett weg. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir die Fangruppe "Rothemden aus West Texas", welche ihrem Namen alle Ehre machten und kaum einen Zombie brauchten, um sich selbst komplett auszuradieren. Grundsätzlich sind die geschilderten Splatter-Szenen so überdreht gezeichnet, das auch etwas zart gestrickte Fans mit dieser Horror-Komödie zurecht kommen werden.
"Die Nacht der lebenden Trekkies" ist eine kurzweilige und amüsante Star Trek-Parodie für alle Fans dieser Serie!