Reihe: Captain Future, Bände 9 und 10 Titel: Das Erbe der Lunarier Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Die Materiequelle
Auf dem Merkur spitzt sich die Lage zu. Den Luftfabriken, die dafür sorgen, dass Menschen und andere Lebewesen auf dem ersten Planeten des Sonnensystems existieren können, gehen die Rohstoffe aus. Die Erdregierung beschließt, den Planeten zu evakuieren. Captain Future und seine Crew wissen, dass dies keine haltbare Situation ist. Curtis Newton und Simon Wright erinnern sich an eine alte Sage, die im ganzen Sonnensystem existiert. In ihr geht es um einen Punkt in der Galaxis, aus dem alle Materie kommen soll. So brechen die Freunde zu dieser Materiequelle auf, um herauszufinden, wie man den Zustand auf dem Merkur wieder normalisieren kann. Es beginnt eine Reise in die Tiefen der Milchstraße, wo die Future-Crew auf jede Menge neue Gesichter trifft.
In seinem neunten Abenteuer verlässt Captain Future das Sonnensystem, um Abenteuer in der Galaxis zu bestehen. Auch wenn die Erklärung des überlichtschnellen Antriebs aus heutiger Sicht etwas zu naiv geraten ist, gleicht Edmond Hamilton dies mit einer gehörigen Portion Phantasie und Action aus. Da stört es nicht weiter, dass er die Relativitätstheorie, wie in anderen Serien auch, einfach ignoriert. Der Roman ist Unterhaltung pur, eine Space Opera par excellence. Man merkt ihr nicht an, dass sie aus dem Jahr 1942 stammt. Ein sehr großes Lesevergnügen für zwischendurch.
Der Roman erschien in gekürzter Form auch unter dem Titel Gefahr aus dem Kosmos als Utopia Großband 153.
Als Captain Future und seine Crew aus den Tiefen der Galaxis zurückkehren, erwartet sie eine Überraschung: Auf dem Mond wurden große Radiumvorkommen entdeckt. Das geheime Domizil von Curtis Newton ist in Gefahr. Doch sie haben die Rechnung ohne den Chef der Schürfgesellschaft gemacht. Er streut das Gerücht, dass Future sich selbst das Radium unter den Nagel reißen und den anderen Menschen nichts davon abgeben wolle. Als Future gegen ihn vorgehen will, wird der Präsident des Sonnensystems ermordet. Die Schuld daran wird Newton in die Schuhe geschoben. Von der Planetenpolizei gejagt, fliehen die Freunde in die Höhlen des Mondes, wo sie auf ein uraltes Geheimnis stoßen. Außerdem müssen sie noch ihre Unschuld beweisen ...
Die direkte Fortsetzung von Die Materiequelle erschien nie in Deutschland. Sie gehört auch zu jenen Geschichten, die nicht in der TV-Serie verarbeitet wurden. Auch wenn der Roman qualitativ etwas gegenüber seinem Vorgänger abfällt, handelt es sich nicht um einen schlechten Beitrag zur Reihe. Allerdings wirkt er etwas lieblos geschrieben. Hamilton verfällt in Wiederholungen und auch die Wendungen kennt man schon aus anderen Future-Romanen. Lesenswert ist das Buch aber allemal.