Reihe: Gruselkabinett, 26. Ausgabe Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Klappentext:
Südfrankreich 1847
Der junge Mönch Romuald wird des Nachts an das Lager einer Sterbenden gerufen. Zwar kommt er zu spät, um ihr noch die letzte Ölung zu spenden, jedoch willigt er ein, wenigstens die Totenwache zu halten. Allein in dem prunkvollen Schlafgemach, erkennt er in der Toten die Kurtisane Clarimonde wieder, deren Schönheit ihm seit dem Tag seiner Priesterweihe nicht mehr aus dem Sinn geht...
Die Erzählung wurde in Deutschland mehrfach in Buchform veröffentlicht, auch unter verschiedenen Titeln. Ein Blick in die Übersetzungen und ein Hereinhören in diese CD zeigte mir, dass die Umsetzung sehr gelungen ist. Es ist die Geschichte des jungen Mönchs Romuald und der Vampirin Clarimonde. Es ist eine Erzählung, die typisch ist für die Jahre um 1850, da dieser Roman entstand. Der eine oder andere mag jetzt die Erzählung für schwülstig halten, in Erinnerung an das Buch. Doch beginnt die Erzählung mit gregorianischem Gesang und Glockengeläut, die sich in den Hintergrund verlieren, doch immer wieder nach vorn drängen und sich nicht in Vergessenheit bringen lassen. Weitere Geräusche sorgen für ein atmosphärisches Hörerlebnis. Der alte Mönch Romuald erzählt einem jungen Mönch, der ihn zum Vorbild erkor, von seinem sündigen Leben als gottesfürchtigen Menschen. Die Erzählung wird mit sanfter, klassischer Musik der Zeit eingeleitet, und wenn man den Worten des Erzählers folgt, sieht man die Frau, die er beschreibt, vor dem geistigen Auge entstehen. Herr, deine Schöpfung ist vollkommen. Diesen Satz kann man auch auf Marc Gruppe und Stefan Bosenius anwenden. Ihre Umsetzung des literarischen Stoffes in eine Hörspielversion ist gelungen. Die Musik im Hintergrund sorgt für weitere Spannung, und die Sprecher sind, gelinde gesagt, hervorragend ausgewählt.
Die liebende Tote - die Hörspiel-Rezension von Max Pechmann