Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Bekanntlich sind auf der Seite des Guten die Paladine und guten Zauberer, Zwerge und Elfen. Auf der Gegenseite stehen die bösen Herrscher mit ihren Magiern, Monstern und als Schlachtvieh, die Orks, die nur zum Kämpfen und zum Sterben geboren wurden. Ihr vorbestimmtes Schicksal ist es als Schutzwall gegen die Guten zu dienen. Sie sind die Soldaten der Dunkelheit, die immer zu tausenden ihr Leben lassen müssen. Die Orks sind nämlich alle böse und zudem leistungsstarke und billige Kampfmaschinen.
Ashnaks Truppe bekommt daher einen gefährlichen Auftrag. Im Namen des Namenlosen Nekromanten sollen die Orks die hinterhältigen Halblinge Ned und William Brandiman bei einer geheimen Mission unterstützen. Ziel ist der, versteckte Hort des Drachen Dagurashibanipal. Der Drache sammelte aus allerlei Ländern und Welten geheimnisvolle Waffen. Die Waffen sind im Kampf gegen das Gute eine brauchbare und ungewöhnliche Ausrüstung. Der Besuch des Horts mit anschliessendem Erleichtern, gefällt dem Drachen gar nicht. Dagurashibanipal schützte seinen Hort jedoch mit einem wirkungsvollen Fluch. Und dieser besagt sehr eindeutig: "Du wirst, was du stielst". Dieser Zauber wirkt sich sofort auf die ganze Gruppe aus, die den Überfall auf den Hort durchführt und jede Menge Beutestücke entwendet.
Aus dem unorganisierten Haufen dämlich dargestellter Schlächter, entwickelt sich eine disziplinierte Truppe von Ork-Marines. Die gut gedrillte Armee befindet sich plötzlich in der Lage, Maschinenpistolen, Granaten und ähnliche moderne Technologie einzusetzen, gestohlen aus anderen Dimensionen durch Dagurashibanipal. Dazu lassen sie sich ganz modern mit Hubschraubern zu ihren Einsatzorten bringen.
Die Truppe von Ashnak ist sehr ungewöhnlich. Sie schmähen ihren Gegner nicht mehr, um daraufhin selbstlos die gegnerischen Stellungen anzugreifen. Stattdessen bleiben sie in Deckung und versuchen von dort aus den Gegner gründlich zu bekämpfen. Gleichzeitig versuchen sie ihre grosse Schwäche, die Magie, auszumerzen.
Mary Gently beschreibt ihre Helden ganz und gar nicht so, wie die Leserinnen und Leser die Kampfmaschinen gewohnt sind. Die Orks fügen sich nicht in ihr Schicksal, sondern nehmen es in die eigene Hand. Diese Hand ist etwas gross, ungeschlachtet und ohne ausgeprägtem Feingefühl. Daher fällt das Schicksal etwas ungewöhnlich aus.
Neben den Orks werden jede Menge weitere Fantasy-Klischeés durch den, manchmal etwas kalten, Kakao gezogen. Neben den humoristischen Einlagen gibt es sehr viele blutige Begebenheiten. Hier kommt das gewalttätige Element der Orks zum Tragen. Ein kleiner Ausflug ins Splattergenre sorgt aber dafür, dass wir wieder im Klischeé der Orks mittendrin sind.
Das einzige Manko ist vielleicht die Übersetzung. Hier hätte man ein wenig mehr Sorgfalt walten lassen sollen. Von Christian Jentzsch als Übersetzer bin ich sonst bessere Qualität gewohnt.