Serie: Die Legenden von Conan (1. und 2. Band) Autor: Loren Coleman Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wer glaubt, neue Romane um den alten Haudegen Conan in den Händen zu halten, irrt. Es kann keine neuen Romane um Conan geben, denn der Erfinder des Schwertschwingers, Robert E. Howard, ist bereits lange verstorben, und die alte Garde an Autoren, die in den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrtausends an der Legende weiterschrieb, hat längst aufgegeben und sich neuen Gebieten zugewandt. Selbst Loren Coleman, der Battletech- und Mechwarrior-Autor, begibt sich nur in die Zeit von Conan. Es ist die Zeitspanne, in der Conan einmal König war.
Held beider Erzählungen (und auch des dritten Buches, welches in der nächsten Zeit erscheinen wird) ist Kearn. Kearn ist ein Cimmerier, der wie Conan im ständigen Kampf gegen die Vanir steht. Kearn Wolfsauge, der einem jungen Conan gleicht, wie ihn Robert E. Howard in den ersten Geschichten beschrieb, wurde aus seinem Klan ausgestoßen. Ruhelos durchstreift er die Wälder und die Bergwelt Cimmeriens, als gefährliche Krieger in das Land einfallen. Kearn scheint der Einzige zu sein, der die Eindringlinge aufhalten kann. Er stürzt sich in den Kampf. Schon bald eilt sein Ruf durch das Land, bis hin zu seinem Heimatdorf.
Während der Kämpfe schließen sich ihm ein paar Freiwillige an, um ihn zu unterstützen, aber auch selbst Ruhm und Ehre zu gewinnen. Als die Vanir ein einsames Bergdorf überfallen, ist Kearn Wolfsauge nicht weit. Um aber wirklich guten Widerstand zu leisten und die Vanir eine länger anhaltende Lektion zu lehren, will er alle Klans der Cimmerier vereinen. Mit dieser Tat macht sich der Cimmerier einen großen Namen. Was mir nicht gefällt, Ende des zweiten Bandes wird es besonders deutlich: Kearn kann Magie anwenden. Damit ist es dann doch nichts mit dem edlen Krieger, den Conan darstellte.
Die alten Schwert- und Magie-Romane gibt es immer noch, wenn auch bei Loren Coleman in etwas aufgeweichter Form. Zu erwähnen sei noch das Buch "Ein Träumer aus Texas", das der Erste Deutsche Fantasy Verlag zu Beginn der 1980er Jahre herausbrachte. "Leben und Werk Robert E. Howards" ist das Buch untertitelt. Wer das Buch noch erhalten kann, sollte es sich zulegen. Viel Material über den Autor von Conan, Almurik, Bran Mac Morn und anderen.
Auch wenn zur Zeit die Drachengeschichten und vor allem magische Geschichten in den Veröffentlichungen überwiegen: Die Zeit der Schwert- und Magie-Erzählungen ist noch nicht vorbei, auch wenn ihr Höhepunkt mit der Zeit der Conanfilme überschritten wurde. Ab und zu findet man auch wieder Fantasy, die ohne Magie und Wunderwesen auskommt.