Der 3 Jahre sind seit den schicksalhaften Ereignissen in der Romantrilogie Die Chronik der Drachenlanze vergangen. Die Welt ist zur Ruhe gekommen und der Aufbau ist fast abgeschlossen. Doch mehr und mehr stellt Raistlin, der seinerzeit selbst für den Sieg von Tanis und seinen Gefährten im Drachenkrieg gesorgt hatte, eine Bedrohung dar. Raistlin ist besessen von der Idee, die Dunkle Göttin ein für alle Male vom Thron zu stoßen und so wird er mehr und mehr zu Bedrohung für alle. So kam es, dass die Klerikerin Crysania sich zu Raistlin aufmacht um ihn zu retten und von seinen dunklen Pfaden abzubringen. Ihr zur Seite stehen soll Raistlins Bruder Caramon, doch dieser ist an dem Leid und seiner Trennung von seinem Zwillingsbruder fast zerbrochen. Als ständig betrunkener Zecher ist er nicht die Hilfe, die Tanis von ihm erwartet hätte, doch der Halbelf hat Caramons Willen und Stärke unterschätzt. Trotz seines Zustands nimmt er die Herausforderung an. Auf Umwegen verschlägt es sie dann in die Vergangenheit in die Stadt Istar, genau gesagt in jene Zeit, in der der Gottpriester in seiner Verblendung die Welt nahe dem Abgrund brachte. Können sie dort Raistlin finden und können (oder wollen) sie die Vergangenheit ungeschehen machen?

Im zweiten Buch (also Band drei und vier der deutschen Erstauflage) erlebt man, wie Raistlin, Caramon, Crysania und Tolpan der Kender, der durch seine Neugier ebenfalls in die Vergangenheit geriet, wieder in die Zukunft reisten, jedoch nicht weit genug. Für Raistlin schlägt eine folgenschwere Stunde, denn er Wandelt nun in den Fußstapfen jenes Magiers, der sein Leben bestimmt hatte und den er nun in der Vergangenheit töten konnte. Doch der Weg wird ihn, so weiß Raistlin, ins Verderben führen, es sei den, ihm gelingt es, die Zukunft zu verändern. Und dann sind da noch Crysania und Caramon. Sie glaubt immer noch, dass es ihr gelingt, Raistlin von seinem dunklen Vorhaben abzubringen und Caramon will seinen Bruder richten, für das was er getan hat und was er zu tun gedenkt. Raistlin hingegen braucht Crysania für seinen Plan und diese unglückliche Konstellation schwört neues Unheil herauf.

Im Abschluss der Trilogie erfährt man, wie Caramon und Tolpan nach einem kurzen Abstecher in eine erschütternde Zukunft in die Gegenwart zurückkehren. Caramon weiß nun, dass Raistlin gewinnen wird, aber das Ergebnis für alle viel schlimmer als ein Fortbesehen der Dunklen Göttin ist. Mehr den je ist Caramon entschlossen, Raistlin aufzuhalten. Dieser ist kurz vor der Vollendung des Plans. Er ist in das Reich der dunklen Göttin mit Hilfe von Crysania eingedrungen und will sie in die reale Welt locken, denn nur dort kann er sie besiegen. Noch weiß er nicht, dass sein Plan gelingen wird, aber das Ergebnis nicht das sein wird, was er erwartet hatte.

Im vergleich zur Chronik der Drachenlanze verlässt die neue Trilogie die ausgetreten Pfade der Fantasy. Die Bi-Polarität zwischen den beiden Brüdern beherrscht alle drei Romane, auch wenn sich die Geschichte nicht immer um sie dreht. Die ganze Trilogie ist sehr fatalistisch und erfrischend düster. In der Tat liest man wenig positives, sondern eine Geschichte, die mit den klassischen Dramen durchaus konkurrieren könnte, wenn das Autorengespann im mittleren Teil nicht das Ziel aus den Augen verloren hätten. Die Geschichte wird dort sehr langatmig und wiederholt sich im gewissen Sinne. Vielleicht war es ein Fluch, dass die Margret Weis und Tracy Hickman das Ganze unbedingt in Form einer Trilogie niederschreiben (dieser Lemminghafte Zwang scheint jeden Fantasy Autor zu beseelen) wollten und so jedem Roman eine Existenzberechtigung geben mussten. Hätten sie das nicht gemacht, so hätten die Romane zu einem Meilenstein der Fantasy werden können. So aber gab es Abzüge, aber es reicht immer noch für gute 7 von 10 Punkten.

Anzumerken sei noch, dass auch diese Reihe in einer sechs Bände umfassenden Erstausgabe und einer Neuausgabe in drei Bänden erschien. Letzteres ist ein vernünftiger Schritt, denn endlich wurde dem Maßlosen Teilen von Fantasy Romanen beim Goldmann Verlag ein Riegel vorgeschoben.