Reihe: Captain Future, Bände 1 und 2 |
Die lebende Legende
Auf dem Planeten Jupiter finden merkwürdige Ereignisse statt. Wie eine Seuche breitet sich eine Phänomen aus, das Menschen in der Evolution rückwärts laufen lässt und in Affenmenschen verwandelt. Als ein Geheimagent sich vor den Augen des Erdpräsidenden in ein solches Wesen verwandelt, muss Captain Future ran, um das Geheimnis zu lösen. Future stößt mit seiner Crew zum Jupiter vor und steht dort einem Feind gegenüber, den man scheinbar nur schwer bekämpfen kann: einer Legende.
Kollisionsziel Erde
Ein riesiger Planet bewegt sich aus den Tiefen des Alls auf die Erde zu und wird mit ihr kollidieren. Was zuerst wie ein natürliches Phänomen aussieht, entpuppt sich als ein gesteuerter Erpressungsversuch. Ein gewisser Dr. Zarro steuert den Planeten und will damit seine absolute Herrschaft über das Sonnensystem erzwingen. Die Erdregierung wendet sich hilfesuchend an Captain Future und seine Crew, die den Kampf gegen den Terroristen aufnehmen.
Auch diese Episode wurde für die Zeichentrickserie verbraten. Allerdings besitzt sie in dieser Form wesentlich mehr Flair, denn Hamilton erzeugt eine spannende Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Ahnlich wie DIE LEBENDE LEGENDE hat auch dieser Roman einige Jahre auf dem Buckel. Dennoch hat er nichts von seinem Reiz verloren. Wenn man bereit ist, sich auf den Stoff einzulassen, und alle heutigen Kenntnisse außen vor lässt, dann macht auch dieser Roman nur Spaß. Er mag keine hochstehende SF-Literatur sein, aber für das Lesen zwischendurch ist er wunderbar geeignet. KOLLISIONSZIEL ERDE erschien bereits unter dem Titel Panik im Kosmos als Utopia Zukunftsroman #311 in einer stark gekürzten Form. Der vorliegende Band enthält eine ungekürzte Neuübersetzung.
In Deutschland wurde CAPTAIN FUTURE vor allem durch die Ende der 70er Jahre gedrehte japanische Fernsehserie bekannt, die Anfang der 80er im ZDF zu sehen war. Für viele bildete der Rotschopf den Einstieg in die SF. Zwischen 1981 und 1983 brachte Bastei-Lübbe eine Reihe von 15 Taschenbüchern heraus, in denen man sich eine Meinung über die Vorlage für die TV-Serie bilden konnte. Dies war aber nicht der erste Auftritt von Curtis Newton und Co. Bereits in den 60er Jahren erschienen 14 Abenteuer des Hexenmeisters der Wissenschaft. Wenn auch in einer teilweise stark gekürzten Form. Zehn dieser Romane sind als Neuübersetzungen im Rahmen der Bastei-Lübbe-Reihe erschienen. Die anderen blieben außen vor, weil sie zum größten Teil nicht zu der ursprünglichen 17-teiligen Serie gehörten.
Die ursprüngliche Captain-Future-Pulp-Serie erschien zwischen 1941 und 1944. Sie wurde von den Autoren Edmond Hamilton und Joseph Samachson bestritten, die auch unter dem Pseudonym Brett Sterling an der Reihe schrieben. Zwischen 1945 und 1951 erschienen noch weitere Geschichten, von denen eine, mit dem Titel THE SOLAR INVASION, von Manly Wade Wellman stammte.
Sowohl in den 50ern als auch in den 60ern erfuhr Captain Future Neuauflagen und war im englischsprachigen Raum sehr bekannt. Die Neuauflage von 1966 erschien in den USA sogar mit Covern einer anderen SF-Serie, die in den USA damals noch nicht so bekannt war: Perry Rhodan. Zehn der vierzehn Taschenbücher besitzen Titelbilder, die Johnny Bruck für die frühe PR-Serie gemacht hat.
Einen vorläufigen Abschluss fand Captain Future 1995 mit der Kurzgeschichte THE DEATH OF CAPTAIN FUTURE, die im renommierten Magazin ASIMOV’S SCIENCE FICTION erschien. Man munkelt zwar, dass Autor Allan Steele noch weitere Abenteuer geschrieben hat, aber bisher hat man davon nichts mehr gehört.
Auch über 60 Jahre nach seiner Entstehung hat Captain Future nichts von seinem Flair verloren. Wenn die Romane aus heutiger Sicht auch etwas naiv geraten sind, besitzen sie immer noch eine große Fülle an Fantasie und Spannung. Wenn man die heutigen wissenschaftlichen Kenntnisse über Bord wirft, dann machte es dem Leser Spaß, mit Raumschiffen durch die Gegend zu sausen, die mit Fußpedalen gesteuert werden. Die Technik arbeitet große Elektronik fast rein mechanisch und man riecht fast den Schweiß des Ingenieurs, der sich mit den Zyklotronen herumschlagen muss. Aber nur dann, wenn man es zulässt, sich einfangen zu lassen.
Man kann Captain Future durchaus als Pate von PERRY RHODAN sehen, denn er ist eines der Vorbilder, was vor allem in den frühen PR-Romanen sehr auffallend ist. Es ist schade, dass dieser Klassiker etwas in Vergessenheit geraten ist. Aber vielleicht wird er ja irgendwann wieder entdeckt.