Serie: Miles-Flint-Romane, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Nach Die Verschollenen, dem international vielbeachteten ersten Teil der Miles-Flint-Reihe, schaltet Kristine Kathryn Rusch einen Gang höher: Das zweite Buch ist noch spannender und cleverer konstruiert. (Klappentext von Bastei Lübbe)
Wenn dieser Klappentext stimmt, dann war der erste Roman um Miles Flint ziemlich langweilig. Es geht in Die Lautlosen hauptsächlich um eine tote Frau, die bei einem Marathon auf dem Mond stirbt. Und bis zur Seite 182 hat es die ermittelnde Detectivin DiRicci noch nicht weiter gebracht, als die Marathonläufer zu isolieren und zu befragen. Miles Flint hat es da besser, er erhielt den interessanteren Teil zugewiesen. Ihn sucht eine Frau auf, von der er gar nichts wissen will und deren Auftrag er erst recht nicht annehmen will. Als er die Rechtsanwältin endlich abgewimmelt hat, kommt der Juniorchef der Kanzlei, um ihn anzuwerben.
Dabei geht es um die Marathonläuferin Jane, deren Geschäftspartner Coburn sie auf der Mondoberfläche tot auffindet. Sie lag am Rande der Strecke in verkrümmter Haltung. Coburn erkennt den Raumanzug, in dem Jane gestartet war. Sonst wäre er, wie andere Marathonläufer vor ihm, sicherlich achtlos daran vorbeigelaufen. Die ermittelnde Detektivin ist nicht so sehr von einem Mord überzeugt wie Coburn, der dies bei einer intensiven Befragung annimmt. Erst nach und nach folgt DiRicci seiner Argumentation.
Und was haben beide Handlungsstränge miteinander gemeinsam? Genau. Den dritten Handlungsstrang, denn die Kopfgeldjägerin Miriam Oliviari hat sich beim prestigeträchtigen Mondmarathon als Sanitäterin einstellen lassen, weil sie auf der Suche nach einer Mörderin ist, die keinerlei Skrupel kennt.
Wird die tote Marathonläuferin das Geheimnis ihres Mordes behalten, wird Miles den Job annehmen, und findet Miriam die geheimnisvolle Tey?
Fragen über Fragen, die man nach der Lektüre des Buches sicherlich beantworten kann. Der Nachteil ist die Langatmigkeit, die sich bis zur Hälfte des Buches dahinzieht. Als Autorin von Star Trek gefiel mir die Autorin, die inzwischen weit mehr als zwanzig phantastische Romane schrieb, wesentlich besser.