Serie: Sol, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die große Rebellion ist gescheitert. Die Herrschenden senden ihre Gegner auf einen fremden Planeten, damit die dort ein neues Leben beginnen können. Wobei weiter für Kinder das Problem besteht, dass sie für immer Kinder bleiben. Dazu kommt natürlich noch hinzu: Wenn es den Revoluzzern auf dem Planeten Kummer gelingt, eine Zivilisation aufzubauen und den Planeten zu kolonisieren, so hat das Reich SOL einen besiedelten Planeten mehr. Im Exil ruft sich Prinz Bascal Edward de Towaji Lutui zum König der neuen Welt aus. Tausende seiner Anhänger wurden wie er mit einer modernen Teleportationstechnik durchs All befördert. Ein Nebeneffekt ist, dass sich die Menschen alle jünger fühlen.
Die Zuversicht, mit der die Siedler die Welt erkunden, sinkt immer mehr in sich zusammen. Der von den Astronomen als besonders gut geeignet eingestufte Planet erweist sich als rau und unwirklich. Das Leben hier wird den Menschen alles abverlangen. Obwohl sich der selbsternannte König bemüht, seine Unfähigkeit und die Minderwertigkeit der mitgebrachten Technik zu vertuschen, bemerken seine Untertanen diesen Umstand sehr schnell. König Edward unterdrückt gleichzeitig alle Bestrebungen, den Versuch, sich den Planeten untertan zu machen, abzubrechen. Die Kolonisierung soll durchgeführt werden. Edward will eine neue Gesellschaft formen, was sich aber als nicht sehr einfach darstellt. Dabei waren die Voraussetzungen dafür auf den ersten Blick doch gegeben ...
Radmer alias Conrad Mursk ist der Held der Geschichte. Aus seinem Blickwinkel wird der Roman erzählt und so dem Leser nahe gebracht. Dabei sind die Sympathien, wie schon im vorhergehenden Band, durchaus bei ihm, und als Leser ist man bereit, sich mit ihm zu identifizieren. Auf der anderen Seite hätte ich jedoch gern mehr über die Hintergründe der Besiedelung von Kummer erfahren. Dies wäre jedoch nur aus der Sicht von König Edward möglich gewesen. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen.
Ich denke, mir werden einige Leser zustimmen, wenn ich sage, dass der erste Band nicht unbedingt nötig ist, um Die Kolonie des Königs zu verstehen. Anders sieht es da mit Die Rebellion des Prinzen aus. Ohne die Kenntnis dieses Romans ist Die Kolonie des Königs schwer verständlich.