Titel: Die Knebel von Mavelon Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mit dem Buch Die Knebel von Mavelon, dachte ich, hätte ich ein Buch in der Hand, das Marion Zimmer Bradleys Die Nebel von Avalon ein wenig auf den Arm nimmt. Nun, Mann irrt sich. Es beginnt alles damit, dass die kräuterkundige Frau des Dorfes hingerichtet wird. Durch Bertram, den furchtsamen Henker, der eigentlich keiner sein will. Aber man erbt auch den Berufsstand des Vaters. Wenig später entdeckt die 27-jährige Jungfrau Lilian Knebel mit Cäcilie, einer anderen Kräuterkundigen, die Pille. Die erste Testperson, Katharina, wird von ihrem Mann verprügelt, als sie nicht mehr schwanger wird und beichtet alles. Mit dieser Beichte beginnt die Irrreise, ausgehend von der kleinen Grafschaft Mavelon in Hessen, bis nach England. Auf ihrem Weg schließen sich verschiedene Leute Lilian und Cäcilie und der Kuh Hiltrud an. Eine Kuh, die in der Lage ist, Hirsche zu jagen, und unbedingt deren Geweih tragen will. Der illustren Gesellschaft gehört eine Frau an, die nur an Sex denkt, Luzifer, Bertram der Henker, Martin Luther und weitere. Mal mehr, mal weniger. Unterwegs treffen sie in Hameln auf den Apotheker Paracelsus, der mal schnell das Penicillin erfindet. Der Narr aus der Gruppe spielt den Rattenfänger von Hameln. Unterwegs treffen sie auf Robin Hood, Anne Boyen, Klaus Störtebecker, Michelangelo, Botticelli, Kapitän Ahab und andere.
Die Bestsellerautorin, die mit anderen Romanen anscheinend sehr berühmt wurde, vergreift sich an der Geschichte. Dabei kommt es ihr nicht darauf an, dass auch nur eine Zeit beibehalten wird. Die unterschiedlichsten Personen werden an den Haaren herbeigezogen, um der Geschichte ein wenig Würze zu geben. Allerdings blieb mir mein Schmunzeln viel zu oft in einer hässlichen Grimasse stecken. Der Roman hat nichts Lustiges an sich, bietet überhaupt keine Handlung, außer dass eine Menge Personen quer durch Deutschland ziehen. Ausgehend vom Buchtitel wurde ich sehr enttäuscht. Der Inhalt konnte nicht überzeugen, lediglich die Art, in der das Buch geschrieben wurde, modern und frisch, gibt einen Pluspunkt.