Serie: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die etwas klein geratene junge Frau Fawn wird von vielen unterschätzt. Sie ist gerade einmal achtzehn Jahre alt und völlig unerfahren mit dem Thema der körperlichen Liebe. Als gut behütete Bauerntochter hat sie keine Chance, sich damit ein wenig näher zu befassen. Es kommt, wie es kommen muss: eine Feier, viel Apfelwein, der gutaussehende Sohn einer angesehenen Familie - und ab ins Feld. Verhütung war nie ein Thema, und so wird Fawn schwanger, und von dem Vater ihres Kindes wird sie als leicht zu habende Schlampe verunglimpft. Um einer weiteren Schande zu entgehen, packt sie ihre Sachen zusammen und flieht regelrecht aus dem Dorf. In der nächsten Stadt, Glashütten genannt, will sie ihr Glück versuchen. Aber das lässt auf sich warten.
Auf ihrem Weg nach Glashütten trifft sie auf eine Gruppe Streifenreiter. Das sind Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Welt vor den sogenannten Landzehrern zu bewahren. Landzehrer sind magische Wesen, die vom Bösen erschaffen wurden. Doch Fawn glaubt nicht an diese Märchen, mit denen man kleine Kinder erschrecken und von gutgläubigen Bauern Lebensmittel und Unterkunft erbetteln will. Ihr Zweifel an Ammenmärchen wird jäh zerstört, als sie von zwei dieser Wesen entführt und in deren Bau verschleppt wird. Nur durch Glück wird einer der nomadisierenden Streifenwächter auf sie aufmerksam. Mit seinem magischen Knochendolch können sie den Landzehrer besiegen. Fawn ist schwer verletzt und verliert das ungeborene Kind. Nur die Pflege durch Dag, den Streifenreiter, macht sie wieder gesund. In der typischen Opfer-Helfer-Beziehung verliebt sich Fawn in Dag. Es besteht dabei ein kleines Problem, das Alter. Dag ist älter als ihr Vater und gehört jener Volksgruppe an, die von den sesshaften Bürgern misstrauisch betrachtet wird.
Gewohnt spannend beginnt die Handlung des Romans, und mit nur wenigen Seiten fängt die Autorin uns in die Handlung ein. Natürlich wird ihre Heldin Fawn sehr schnell zum Sympathieträger. Da kann kommen, was will - sie wird es auch bleiben, allen Widrigkeiten zum Trotz. Fawn wird in der Erzählung überall ihren Dickkopf durchsetzen. Sei es, um von der Familie wegzugehen, um zu verhindern, dass sie zum Gespött der Leute wird oder ein uneheliches Kind erzieht; sei es, den Mann zu heiraten, der ihr das Leben rettete. Sie ist die typische Person, die in den Romantic Thrillern um ihr Leben fürchtet und sich dennoch überall durchsetzt. Schon von Beginn war klar, dieses Buch hat ein Happy End. Das Buch ist eindeutig ein Liebesroman vor dem Hintergrund einer phantastischen Welt.
Die Klingen des Lichts - die Rezension von Alfred Kruse