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Serie / Zyklus: Das Buch der Neuen Sonnen - Band 2 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Roman ist eine direkte Fortsetzung des Buchs Der Schatten des Folterers.
Severian hat nach seinem Verstoß aus der Gilde der Folterer die Stadt Nessus verlassen und reist nun mit seinem geheimnisvollen Freund Jonas zu der Stadt Thrax, in der er als Henker einen Anstellung bekommen soll. Ihre Reise finanzieren die beiden durch Aufträge, die Severian annimmt, denn Henker sind in dieser wechselhaften Zeit immer gesucht. Und Severian erkennt, dass sein Beruf durchaus anerkennt ist, denn er steht für den Vollzug des Rechts und jeder ist froh, dass nicht er selbst das Urteil vollstrecken muss. Doch Severians Ruhe wird bald getrübt: Immer noch besitzt er die Klaue des Schlichters, ein wertvolles Artefakt, das eher zufällig in seinen Besitz geraten ist und das er nicht einfach weggeben kann. Außerdem verstricken ihn alte Bekannte in die Politik der Welt und Severian findet sich mit einem heiklen Auftrag wieder. Dies aber steht in Gegensatz zu allem, was er gelernt hatte. Ein Folterer vollstreckt Strafen, aber wird niemals selbst zum Richter.
Die Geschichte setzt nahezu ohne Lücke dort ein, wo Band 1 aus dem Zyklus Das Buch der Neuen Sonne geendet hatte. Es ist eigentlich von Beginn an klar, dass Severian auch in diesem Roman nicht die Stadt Thrax erreicht und tatsächlich nimmt die Handlung viele Wendungen, die Teilweise ein wenig haarsträubend sind. Immerhin erreich der Held das sagenumwobene Haus Absolut und erlebt dort einige Abenteuer, aber der Roman ist nicht so spritzig wie der Vorgänger und man wünschte sich, dass Autor Gene Wolfe mehr in Richtung Ziel des Romans hinarbeiten würde. Was herauskam war ein Roman, der einem Roadmovie gleicht. Der Weg ist sozusagen das Ziel. Obwohl Gene Wolfe immer noch sehr interessante Ansätze zeigt und auch hier und da innovative Ideen bringt, folgt der Roman der Masse der Fantasy Werke und ist nicht so erneuernd wie der erste Roman des Zyklus. 7 von 10 Punkten.
Der Roman erhielt 1982 als einer der wenigen Fantasy-Romane den Nebular Award. Ganz verständlich ist dies nicht, denn der erste Band des Zyklus war eindeutig besser, aber man weiss ja, dass der Gewinner eines Awards nicht unbedingt das Beste Buch des jeweiligen Jahrgangs sein muss.
Die Klaue des Schlichters - Rezension von Andreas Muegge
Severian hat nach seinem Verstoß aus der Gilde der Folterer die Stadt Nessus verlassen und reist nun mit seinem geheimnisvollen Freund Jonas zu der Stadt Thrax, in der er als Henker einen Anstellung bekommen soll. Ihre Reise finanzieren die beiden durch Aufträge, die Severian annimmt, denn Henker sind in dieser wechselhaften Zeit immer gesucht. Und Severian erkennt, dass sein Beruf durchaus anerkennt ist, denn er steht für den Vollzug des Rechts und jeder ist froh, dass nicht er selbst das Urteil vollstrecken muss. Doch Severians Ruhe wird bald getrübt: Immer noch besitzt er die Klaue des Schlichters, ein wertvolles Artefakt, das eher zufällig in seinen Besitz geraten ist und das er nicht einfach weggeben kann. Außerdem verstricken ihn alte Bekannte in die Politik der Welt und Severian findet sich mit einem heiklen Auftrag wieder. Dies aber steht in Gegensatz zu allem, was er gelernt hatte. Ein Folterer vollstreckt Strafen, aber wird niemals selbst zum Richter.
Die Geschichte setzt nahezu ohne Lücke dort ein, wo Band 1 aus dem Zyklus Das Buch der Neuen Sonne geendet hatte. Es ist eigentlich von Beginn an klar, dass Severian auch in diesem Roman nicht die Stadt Thrax erreicht und tatsächlich nimmt die Handlung viele Wendungen, die Teilweise ein wenig haarsträubend sind. Immerhin erreich der Held das sagenumwobene Haus Absolut und erlebt dort einige Abenteuer, aber der Roman ist nicht so spritzig wie der Vorgänger und man wünschte sich, dass Autor Gene Wolfe mehr in Richtung Ziel des Romans hinarbeiten würde. Was herauskam war ein Roman, der einem Roadmovie gleicht. Der Weg ist sozusagen das Ziel. Obwohl Gene Wolfe immer noch sehr interessante Ansätze zeigt und auch hier und da innovative Ideen bringt, folgt der Roman der Masse der Fantasy Werke und ist nicht so erneuernd wie der erste Roman des Zyklus. 7 von 10 Punkten.
Der Roman erhielt 1982 als einer der wenigen Fantasy-Romane den Nebular Award. Ganz verständlich ist dies nicht, denn der erste Band des Zyklus war eindeutig besser, aber man weiss ja, dass der Gewinner eines Awards nicht unbedingt das Beste Buch des jeweiligen Jahrgangs sein muss.
Die Klaue des Schlichters - Rezension von Andreas Muegge