Serie/Zyklus: ~
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Abend hätte so schön beginnen können. Richard Ames sitzt mit der Frau die er liebt am Tisch eines Restaurants und will bestellen, als ein Mann sich an seinen Tisch sitzt und ihm offen heraus sagt, er solle einen Mann töten, sonst wäre in sieben Tagen alles verloren. Ehe er die seltsame Aussage hinterfragen kann, wird der Mann getötet. Von da an scheint sich alles gegen Richard Ames zu verschwören. Er wird gezwungen, seine Wohnung im Golden Rule Habitat zu räumen und er schafft es gerade noch zu fliehen, bevor Mordanklage gegen ihn erhoben wird an einen Mann, dem er nie begegnet ist. Doch auch auf dem Mond verkehrt sich alles gegen ihn. Ehe er es sich versieht wird er auch dort verfolgt und er muss sich mehrere Mordanschläge erwähren. Seine frisch angetraute Braut Gwen Novak scheint den Schlüsse zu all den Ereignissen zu haben.
Heinleins Spätwerk - es war das vorletzte Buch, das er vor seinen Tod am 9. Mai 1988 verfasst hat - wirkt unfreiwillig zweigeteilt. Im ersten Teil bekommt der Leser eine Abenteurgeschichte präsentiert, die sich zwar streckt, aber durchaus unterhaltsam zu lesen ist. Die Unterhaltungen zwischen Richard und seiner Frau Gwen zeigen zumindest das Wesen der Sticheleien eines alten Ehepaars (auch wenn beide in dem Buch eher mittleren Alters sind). Die Vermutung liegt nahe, dass Heinlein diese Passagen auch als Homage an seine Frau verstanden hat. Dieser Teil des Romans ist handwerklich und inhaltlich auf dem Nivau, wie man es vom Altmeister der SF gewohnt ist.
Bis zur Hälfte schreitet die Geschichte gemächlich, aber stetig voran, doch dann erfolgt ein krasser Bruch. Richard und Gwen werden in eine seltsame Zukunft geschleudert und wer glaubte, einen Schimmer einer Ahnung zu haben, was vor sich gegangen sein könnte wird schnell eines bessern belehrt. Fast zwanghaft will Heinlein einen Bogen um Vorgängerwerke wie Der Mond ist eine herbe Geliebte, Die Leben des Lazarus Long und Die Zahl des Tiers schlagen und scheitert. Die Passagen sind wirr und zusammenhangslos. Das Ende wirkt lustlos und angeflascht, fast so als wusste Heinlein selbst nicht mehr, wie er sich aus dem Schlamassel herausschreiben soll.
Der Leser wird mit einer Art Temporal Cold War verwirrt, der ebenso unausgegoren beschrieben wird wie bei der Star Trek Serie Enterprise (hätten die Verantwortlichen doch nur dieses Buch gelesen - dann wäre ihnen klar geworden, auf was sie sich einlassen). Nicht zu vergessen: Die Antwort auf die Frage, was Heinlein mit dem Titel aussagen wollte bleibt dem Leser bis zum Schluss verschlossen. Zwar kommt eine Katze mit besagten Eigenschaften vor, aber das war nur ein Nebenaspekt der Story.
Fazit: Ein Buch, dass zu Beginn gelungen ist, aber in Verlauf deutliche Schwächen offenbart. Gegen Ende verliert der Autor vollkommen das Ziel aus den Augen und versucht in einem unbeholfenen Schluss alles zu einem einiger Maßen sinnvollen Ende zu bringen. Von Heinlein war man besseres Gewohnt.
5 von 10 Punkten.
Anmerkung: Man sollte unbedingt die Vorgängerromane Der Mond ist eine herbe Geliebte, Die Leben des Lazarus Long und Die Zahl des Tiers lesen, bevor man sich diesem Werk zuwendet, denn in dem Roman wird viel von diesen Werken beschrieben, was das Lesen der Romane beeinträchtigen würde. Es ist langweilig einen Roman zu lesen, wenn man den Verlauf und den Gag am Schluss schon kennt.