Reihe: Salamandastron Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Salamandastron ist der Sitz des Dachslords Ärdstreifen. Man sagt, im Berg Salamandastron sei ein riesiger Schatz versteckt. Allein schon das Gerücht zieht Halunken aller Art an. So ist es auch kein Wunder, wenn das schreckliche Wiesel Ferahgo nichts unversucht lässt, um in den Berg einzudringen und das Gold herauszuholen. Der jähzornige Ärdstreifen hat aber ein ganz anderes Problem. Seine Ziehtochter Mara ist ausgerückt und möchte eine Kriegerin werden. Außerdem ist er der Meinung, dass der Umgang mit dem Hasen Piggel Ffolger nicht gut für sie ist. Piggel ist nämlich im wahrsten Sinn des Wortes ein Hasenfuß, und damit die Schande der vielköpfigen Familie. Mara und Piggel nehmen Reißaus und treffen auf die bösartige Horde Ferahgos. Wie Dachslord Ärdstreifen mit seiner Tochter Mara, ist Ferahgo mit seinem missratenen Sohn Klitsch nicht zufrieden. Klitsch hofft, seinen alternden Vater abzulösen und dafür zu sorgen, dass er die Macht über die Banditen erhält. Klitsch gelingt es, sich in die Feste des Dachslords einzuschleichen und sie auszuspionieren. Daraufhin wird Salamandastron belagert. Mara und Piggel eilen nach Redwall, um von dort Hilfe zu holen. Dummerweise verlaufen sich die beiden und finden sich an der Küste wieder. Hier treffen sie auf die Guasim (Guerilla-Union aller Spitzmäuse in Moosflower) und erhalten, wiederstrebend, Hilfe. Den Leuten in der Abtei Redwall geht es gut. Nur der Eichhörnchenjunge Samkim und das Igelmädchen Arula verbreiten ein wenig Ärger. Sie verschwinden aus dem Kloster, was zuerst gar nicht auffällt. Dahingegen sind die beiden Vasallen Ferahgos, Thura und Dingauge, die sich dort behandeln lassen, recht friedlich. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt wo sie mit dem geklauten Schwert von Martin im Gepäck heimlich das Kloster verlassen. Das Einzige, was die beiden Tunichtgute hinterlassen, ist eine Krankheit, die für viele nicht gut auszugehen scheint. Daraufhin wird der Otter Dragg losgeschickt, das Heilmittel zu besorgen. Dragg ist das, was man einen Naturbuschen nennt, und macht sich auf den Weg, die Eisfelsblume zu suchen. Dummerweise ist ihm der Mäusejunge Dambel hinterhergelaufen, um den er sich nun kümmern muss. Die Belagerung des Dachsberges geht weiter. Gleichzeitig senden die verfeindeten Wiesel den schwarzen Fuchs Farran los, damit er die Lebensmittel und den Brunnen vergiftet.
Brian Jacques schafft es in seiner Welt diesmal, viele Grüppchen loszuschicken und so die Handlung voranzutreiben. Dabei sollten die Leser ein gutes Namensgedächtnis besitzen, denn bei der Vielzahl der handelnden Personen verliert man leicht den Überblick und weiß bald nicht mehr, wo man sich befindet. Der große Handlungsstrang ist sicher die Auseinandersetzung zwischen den Belagerern und den Belagerten. Aber weder Ärdstreifen noch Ferahgo stehen im Mittelpunkt der Erzählung. Selbige löst sich in Gruppen und Grüppchen auf, spielt mit Wortwitz und Sprache, verliert mal die Handlung aus den Augen und sorgt trotzdem für gute Unterhaltung. Das Buch fesselt den Leser von Beginn an. Vieles scheint vertraut, anderes neu. Vor allem aber witzig. Egal, welche Person gerade im Vordergrund steht, sie ist einzigartig. Jede schwätzt in einem eigenen deutschen Dialekt, sorgt so dafür, dass manch ein Begriff zuerst nicht verstanden wird; schließlich aber wird der Leser zu einem guten Geschichtenende geführt.