Titel: Die indische Verschwörung Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Ein geheimnisvoller Edelstein wird aus dem Britischen Museum gestohlen. Es ist das sogenannte grüne Herz der indischen Todesgöttin Kali. Ein hochrangiger britischer Offizier wird entführt, und ein alter Hehler stirbt. In den nebligen Gassen Londons werden Kenny, Alice und Sepoy in einen dramatischen Entführungsfall verwickelt, der sie bis in den Tempel einer unheimlichen indischen Sekte führt, der tief unter der Stadt verborgen liegt. Kenny Jones ist ein dreizehnjähriger Junge und ein sogenannter Mudlark, ein Schmutzfink. Das heißt, er lebt auf der Straße und bettelt und sammelt, was er so finden kann und von Wert zu sein scheint. Vor allem am Themseufer sucht er im Schlick und Schlamm, wenn die Flut zurückgegangen ist und damit auch das Themsewasser sich vom Ufer zurückzieht. Alice ist die sechzehnjährige Tochter des britischen Colonels Clifford Kensington, der in Indien seinen Dienst leistet. Sepoy ist ein fünfzehnjähriger Junge, der als Diener von Clifford Kensington arbeitet.
Kenny ist mal wieder an der Themse unterwegs und findet etwas, eingewickelt in ein Tuch. Gleichzeitig mit der Fundsache findet er auch einen indischen Jungen. Dieser hatte in der Nacht im Museum eingebrochen und etwas gestohlen. Die Museumswächter und die Polizei waren hinter ihm her. Als auf ihn geschossen wird, stürzt er in den Fluss. Und dort findet ihn Kenny. Der indische Junge erdreistet sich dabei, Kenny als Dieb zu beschimpfen. Der Beginn einer wundervollen Freundschaft.
Kenny bringt den wertvollen Stein und den Inder zu seinem Chef, Moody Joe. Der hatte mal einem Jungen geholfen, der in einen rostigen Nagel getreten war. Kenny hofft, dass Joe dem Jungen, der an der Schulter verletzt ist, ebenfalls helfen kann. Als er allerdings den Stein an Moody Joe weiterreicht, macht dieser so, als sei dieser nichts wert. Doch damit beginnt erst das Abenteuer.
Michael Peinkofer schreibt seit einigen Jahren erfolgreich historische Romane. Mit diesem Buch verbindet er den historischen Roman mit dem Jugendbuch. Aus dieser Verbindung entspringt eine abenteuerliche Geschichte, die spannend und lehrreich zugleich ist. Auf der einen Seite die Armen, Unterdrückten und Rechtlosen, auf der anderen Seite die Reichen und Adligen, und dann die Bösen, Machthungrigen dazwischen. Zu Letzteren zählt Zamindar, der unter dem Deckmantel der Göttin Kali eine Gewaltherrschaft errichten will. Mit dem Roman drückt Michael Peinkofer den Finger in eine stetig offen stehende Wunde. Es ist der Beweggrund, aus dem viele Abenteuer entstehen. Sein Roman ist eine gelungene Verbindung aus spannender Erzählung und moralischer Rechtschaffenheit.