| Serie / Zyklus: Die Saga von Thale, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Naemy verschwand durch das Dimensionstor, ist jedoch immer noch mit dem magischen Amulett ausgestattet. Sie kann zwar dem dunklen Herrscher entkommen, steht aber bald darauf ihrer Gütigen Göttin gegenüber. Naemy glaubt sich tot und in den Gärten des Lebens. Doch die Göttin hat andere Pläne mit ihr. Sie trägt der jungen Elfe auf, in die Vergangenheit zu reisen und eine Gruppe der Nebelelfen vor dem Zugriff des Bösen zu retten und somit das Fortbestehen ihrer Rasse zu sichern.
Diese Gruppe fiel bereits in der Schlacht um Nimrod und soll kurz vorher über das Gebirge in Sicherheit gebracht werden. Das Wagnis ist gross. Als die Gütige Göttin ihr noch anbietet, Shari, Naemys Schwester soll bei den überlebenden Elfen dabei sein, willigt Naemy in die Aufgabe ein.
Wagemutig reist Naemy dreihundert Jahre zurück in die Vergangenheit. Dabei muss sie darauf achten, dass die Vergangenheit dabei nicht verändert wird. Sie darf nirgends eingreifen, was die bereits bestehende Zeit verändern könnte. Die mutige Elfe landet in der Zeit, als An-Rukhbar Nimrod einnahm und das Land Thale der grausamen Herrschaft des Magiers Asco-Bahran übergab. Sie findet ihre Schwester und muss mit ansehen, wie die Krieger des Meistermagiers Asco-Bahrran friedlebende Dörfer überfallen. Die Bewohner des Graslandes werden heimtückisch ermordet.
Naemys Schwester will nicht tatenlos zusehen, wie die ahnungslosen Menschen niedergemetzelt werden. Auch Naemy würde gern ihrem bedrohten Volk eine Warnung überbringen, selbst in die Kämpfe eingreifen, Not lindern und das schwere Schicksal der gebeutelten Bewohner Thales erträglicher zu machen. Damit würde aber die Geschichte zu sehr geändert und eine solche Änderung würde die Gütige Göttin mit einem endgültigen Tod bestrafen.
Als ich das Buch in den Händen hielt, war ich zunächst etwas überrascht, dann ein wenig enttäuscht. Durch die Rückkehr in die Vergangenheit und dem Verbot, die Vergangenheit zu ändern, gab es für mich nichts Neues mehr. Die beiden ersten Bände von Elfenfeuer würden sich dadurch nicht ändern und daher war das Ende des dritten Bandes vorhersehbar. Wer die ersten beiden Bände nicht kennt, könnte hier einen schönen Fantasyroman lesen, wenn nicht zuviel von den beiden anderen Bänden vorausgesetzt würde. Zumindest der erste Band sollte aber bekannt sein.
Andererseits klärt uns Monika Felten auf. Wie grausam war die Schlacht um Nimrod wirklich und wie kam es dazu, woraus besteht der Thron An-Rukhbars? Monika Felten erhielt zurecht den Deutschen Phantastik Preis für ihre kraftvolle Erzählung, für diesen Band wird es sicher nicht sein. Die beiden ersten Romane boten beste Unterhaltung und ich denke mir, wenn diese Trilogie übersetzt wird, hat sie auch gute Erfolgsaussichten im Ausland. Auch wenn ICH mit dem dritten Band nicht ganz zufrieden bin, sehe ich die Trilogie als Ganzes doch als einen Erfolg für die sympathische Autorin.
Eine Übersicht der Trilogie gibt es auf der Autorenseite.
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