Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Vor zehn Jahren verstarb König Arthur, Herr der Tafelrunde, König Britanniens. Und mit ihm starben seine Ritter in der letzten Schlacht bei Camlann und die Hoffnung auf ein geeintes, friedliches Königreich. Lediglich der Ritter Budoc überlebte und zog sich in die Einsamkeit einer Einsiedelei zurück. Ein kleines Waldheiligtum an der Küste der britischen Insel ist nun sein zu Hause. Hier erinnert sich der Einsiedler Budoc immer wieder der gräulichen Schlacht, sieht wieder und wieder, wie Arthur Pendragon von seinem Pferd stürzt, er in der Nähe, nicht helfen könnend. Doch nun, nach zehn Jahren Einsamkeit, werden die Gesichter und Träume immer drängender. Budoc ist der Ansicht, dass das Schicksal nach ihm verlangt.
Saesoniten und Skoten suchen nach neuen Siedlungsmöglichkeiten in Albion. Das mächtige Reich, einst durch den Sohn Uthers zusammengehalten zerfällt, weil die ehemaligen Lords ihre alten Intrigen spinnen und sich selbst bekämpfen und die Gefahr von aussen nicht als solche erkennen. Gleichzeitig sucht Lord Vortepor von Dyfed nach Budoc. Den ausgesandten Skoten fällt die nahe gelegene Siedlung in die Hände. Von einem Schamanenfluch gebunden gelingt es Budoc nicht, zu fliehen. Allerdings findet er Hilfe in den Personen einer jungen Frau aus dem Dorf, eines Saesoniten, dessen Schiff durch die Skoten aufgebracht wurde und zwei Soldaten, die eben jenes Schiff beobachten sollten. Diese Fünf versuchen die Skoten zurückzuschlagen. Ausserdem wollen sie verhindern, dass Vortepor den Kelch der Macht an sich bringt.
Das Buch beginnt recht behäbig. Verschiedene Begebenheiten vermischen sich in eine wilde Abfolge von Bildern. Zudem gibt es sehr viele Rückblenden, wobei der Übergang fliessend und daher etwas verwirrend ist. Ebenso verwirrend ist, das Patrick McCormack sich der alten Namen bedient. Einmal daran gewöhnt, ergibt sich im Lauf der Erzählung, eine eigene, geheimnisvolle Stimmung. Allerdings sollte man sich hier nicht vom Begriff "Mittelerde" verwirren lassen. Wie das Kaiserreich China galt Mittelerde als Zentrum der bekannten Welt.
Patrick McCormack suchte und fand in alten Quellen vielerlei Hinweise auf die Arthus-Legende. In einem Anhang erklärt er sich zum Stand der jetzigen Arthusforschung. Im Vergleich zu den vielen Arthur-Sagen-Nacherzählungen liegt hier eines der besseren Bücher vor. Durchaus empfehlens- und lesenswert.