Titel/Originaltitel: Die Höhlenwelt-Saga
Autor: Harald Evers
Autor:
Titelbild: Hans-Werner Sahm (Bd. 1-5), Christophe Vacher (Bd. 6-8)
Zeichnungen: Harald Evers
Verlag/Buchdaten: Wilhelm Heyne Verlag, derzeit 5701 Seiten in 8 Bänden
Eine Besprechung / Rezension von ronnie
Gute deutsche Fantasy ist heutzutage dünn gesät in den Buchläden. Das mag daran liegen, dass diese Literaturgattung, im Gegensatz zu anderen Ländern, von den großen Medien und den Kritikern weitgehend ignoriert wird. Umso mehr ist es beachtenswert, wenn es ein Deutscher geschafft hat, unter die Großen der Fantasy-Szene zu gelangen - so wie Harald Evers mit seiner "Höhlenwelt-Saga".
Eigentlich wollte sie nur nicht als Feigling gelten und sich deshalb, einem uralten Ritual folgend, einen mächtigen Norikelstein aus dem "Asgard" holen. Dies hätte Leandra mit Sicherheit großen Ansehen unter ihren Mit-Novizen gebracht. Doch dann ereignete sich etwas, das ihr Schicksal für immer verändern und die gesamte Höhlenwelt in ihren Grundfesten erschüttern sollte: Sie beobachtete einen grausigen Mord.
Nur knapp ihren mächtigen Verfolgern und dem Tode entronnen, berichtete sie ihrem Lehrer Munuel von den Geschehnissen. Dieser erkennt schnell den Ernst der Situation: In jüngeren Jahren war er zusammen mit einigen Gefährten als Dämonenjäger unterwegs. Deshalb weiß er sofort, dass ein alter, längst tot geglaubter Feind seine Kräfte gesammelt hat und wieder in Erscheinung tritt: die "Bruderschaft von Yoor". Der sofort einberufene Krisenstab, bestehend aus Munuel, Altmeisterin Caori und Gildenmeister Remoch sieht nur einen Weg, das Unheil noch aufzuhalten: Das Gildenhaus in Savalgor muss informiert werden. Spontan beschließt Leandra, sich der Gruppe anzuschließen und somit ihre Zeit der Wanderschaft zu beginnen.
Doch kaum auf sich allein gestellt, wird sie auch schon entführt und verschleppt. In einem Hurenhaus lernt sie einige der Menschen kennen, die in ihrem späteren Leben wohl die größte Rolle spielen: Azrani, Alina, Hellami und drei weitere junge Frauen. Zusammen mit ihnen wird sie in verwegene Abenteuer hinein gezogen, die die Mädchen und ihre Begleiter quer durch die Höhlenwelt und später zum Teil sogar in die unendlichen Weiten des Weltalls und auf fremde Planeten führen. Dabei kommen sie immer neuen Geheimnissen auf die Spur, die einen alten Pakt beinhalten, welchen vor 2000 Jahren die "Bruderschaft" mit einer geheimnisvollen außerweltlichen Macht geschlossen hat, die noch nie jemand gesehen hat - dem Pusmoh. Aber alle kennen ihre Soldaten - die Drakken, die schon damals versucht haben, die Höhlenwelt unter ihr Joch zu zwingen und auszubeuten. Ihrer technischen Überlegenheit haben die eher in einer mittelalterlichen Gesellschaft lebenden Bewohner der Höhlenwelt kaum etwas engegen zu setzen - bis auf die Drachen, die allerdings nicht als sonderlich intelligent gelten. Doch auch diese umgibt ein finsteres Geheimnis, dessen Aufdeckung wieder neue Konflikte entfesselt.
Harald Evers gelingt es in überzeugender Manier, klassische Elemente der Fantasy (Drachen, Magie) und des Science-Fiction (Raumschiffe, nichtmenschliche Zivilisationen, Technologie), welche im Allgemeinen als Gegensätze gesehen werden, in seinem Werk zusammen zu führen und hervorragend zu vereinen. Heraus gekommen ist dabei ein zwölfbändiges Werk in drei Zyklen, dessen erste acht Bände bereits geschrieben und im Handel erhältlich sind, teilweise bereits in der dritten oder vierten Auflage. Und wenn man die Bücher im Höhlenwelt-Shop bestellt, bekommt man noch eine persönliche Widmung des Autors dazu. Ich empfehle jedem, diese Bücher zu lesen, zumal der erste Roman als in sich abgeschlossen gesehen werden kann, man danach also nicht weiter lesen muss, wenn man nicht will, ohne wirklich das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. Sollte man es aber trotzdem riskieren, schlägt die Sucht unbarmherzig zu.
Links:
Die Höhlenwelt-Saga
Trivocum - Das Magiekartenspiel zur Höhlenwelt-Saga