| Reihe: Die Schwestern des Mondes, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Unterwelt, die Anderwelt und die Erdwelt sind eigentlich drei verschiedene Reiche, die dennoch zusammengehören. Bislang sind sie voneinander getrennt, und Reisen zwischen den Welten ist nur über die stark bewachten und gesicherten Portale möglich. Seelenfresser Schattenschwinge ist jedoch der Meinung, es wäre recht angenehm, wenn die Reiche wieder zusammenfänden. Dazu müssen nur die Geistsiegel zusammengeführt werden. Gelingt dies, steht einer Eroberung durch seine Dämonen nichts mehr im Weg - und zwar der Eroberung aller drei Reiche. Denn sind erst einmal die Reiche vereint, ist ein unkontrollierbarer Übertritt zwischen den Welten möglich. Was eine Eroberung vereinfacht.
Die drei Schwestern des AND (Anderwelt-Nachrichten-Dienst) werden aufgeschreckt, als sich plötzlich Dämonen nach Seattle verirren. Als Erstes erwischt es den kleinwüchsigen Jacko. Wobei ‚kleinwüchsig’ relativ ist, denn er gehört zur Spezies der Riesen. Andererseits ist die „Wayfarer“ (welch sinniger Name) nicht nur eine Kneipe, hinter deren Tresen der tote Zwergriese liegt, sondern sie ist auch ein Zugang zur Anderwelt. Die drei strafversetzten Agentinnen, Deliah d ´Artigo, eine Werkatze, Menolly d ´Artigo, eine Vampirin, und Camille d ´Artigo die Hexe, müssen ihrer Berufung nachgehen und die Invasion verhindern. Das sagt sich leichter, als es getan ist. Es beginnt eine Suche und damit einhergehend eine Art Konkurrenzkampf, wer das auf der Erde verschollene Geistsiegel zuerst entdeckt. Die Suche erweist sich als schwierig, und so erhalten die drei Damen nicht nur direkte Hilfe von ihrem Chef, sondern auch von einem Drachen und einem Fuchsdämon. Im Vergleich zu den auf die Erde eingefallenen Dämonen stehen sie jedoch scheinbar auf verlorenem Posten. Das um so mehr, als in der Anderwelt ein Bürgerkrieg droht und sie sich keine Unterstützung erhoffen können.
Yasmine Galernorn kommt mit einer anderen Art Phantastik zu uns. Diese gleicht in vielerlei Hinsicht den in Mode gekommenen Vampir-Romanen, die in der Jetztzeit spielen und Verbindungen zu anderen Welten oder Wesen aus solchen halten. Trotzdem ist es der Beginn einer Serie, die sich erfreulich von den anderen Romanen dieser Art absetzt. Die Serie um die Schwestern des Mondes ist lesenswert. Buchstabe für Buchstabe.