Titel: Die Gruft Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Um zu vermeiden, den unmöglichen Namen Handyman zu benutzen, gehe ich dazu über, den Hauptdarsteller nur Jack zu nennen. Dann muss ich mich nicht weiter über die ungünstige Übersetzung ärgern. Das machen andere Rezensenten zur Genüge.
Jack bearbeitet zwei unterschiedliche Fälle gleichzeitig. Der erste Fall beschäftigt sich mit einer verloren gegangenen Halskette. Der jenseits jeglicher Gesetze arbeitende Inder Kusum Bakhti beauftragt ihn, den herben Verlust seiner Großmutter wieder aufzutreiben. Dem tüchtigen Wiederbeschaffer ist das Glück hold, und er kann die Kette sicher stellen und den Täter dazu. Allerdings ist Jack von seinem zweiten Fall etwas abgelenkt. Daher fallen ihm kleinere Ungereimtheiten gar nicht auf. Der zweite Fall ist persönlicherer Natur. Gia DiLauro, seine Geliebte, und er trennten sich vor Monaten. Gia beauftragt Jack, nach der Tante ihres Ex-Gatten, Grace Westphalen, zu suchen. Normalerweise bemüht sich Jack nicht um verloren gegangene Personen. Um weiteren Streit zu vermeiden, weist er Gia nicht zurück und macht sich auf die Suche. Und plötzlich stellt sich wieder eine Verbindung zum Inder Bakhti her. Bakhti ist Priester des Tempels in den Bergen und dient der Totengöttin Kali. Unter den Habseligkeiten der Verschwundenen findet Jack ein kleines Fläschchen mit seltsamem Inhalt. Es ist ein Lockstoff, wie ihn Bakhti benutzt, um Menschen zu kennzeichnen. Die Verbindung zwischen Westphalen und der Göttin Kali geht zurück bis ins Jahr 1857. Sir Albert Westphalen, Captain der königlich bengalischen Füsiliere, drang in den Tempel Kalis ein, beraubte und schändete ihn. Kusum, der von seiner Schwester Kolabati begleitet wird, dringt nun, Jahrzehnte danach, auf Rache. Kolabati, die mit Jack bereits anbändelte, erhofft sich Hilfe von ihm, weil sie die Rache als einen Fluch betrachtet, der auf ihr und ihrer Familie lastet. Die wunderhübsche Inderin Kolabati umgibt eine mysteriöse Aura. Und dies führt dazu, dass sich Jack nicht zu intensiv mit ihr abgibt. Dieses nicht familiäre Verhalten führt dazu, dass Kolabati sich auf der Abschussliste ihres Bruder wiederfindet, neben den letzten Mitgliedern der Familie Westphalen, so auch Gias Tochter Vicky.
F. Paul Wilson bot uns mit diesem Buch - jetzt Hörbuch - ein triviales Horrorwerk. Einfach geschrieben, ganz klare Handlung und entsprechender Schauer, der beim Hören über den Rücken läuft. Wie Jack Bakhti auf die Schliche kommt, ist spannend und überraschend gleichermaßen, ohne dass F. Paul Wilson den Zufall bemühen muss. Das Hörspiel ist größtenteils flüssig vorgetragen und lässt sich mühelos und angenehm anhören; die Figuren kommen ausnahmslos glaubwürdig und überzeugend daher. Ich kann dieses Hörbuch jedem nur wärmstens empfehlen, der auf Spannung und eine ausgefeilte, verzwickte, sich zuspitzende Story Wert legt, die es einem fast unmöglich macht, das Hörbuch zu ignorieren und sich auf etwas anderes zu konzentrieren.