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Titel: Die große Flut von 2040 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Geheimdienstminister der Welt beschließen im Jahre 2040, jegliche Berichterstattung über die befürchtete große Flut zu unterbinden. Doch ein Hamburger Professor, ein junger Naturwissenschaftler und ein pensionierter Meteorologe erforschen weiter die klimabedingten Veränderungen. Sie entdecken starke Wirbelstürme über den tropischen und subtropischen Meeren. Auf die Region Shanghai rückt ein riesiger Taifun vor. Schiffe gehen unter seltsamen Umständen verloren. In Europa, Asien, Afrika und Amerika ziehen die Reichen in höher gelegene Gebiete. Inzwischen wälzt sich die Flut bereits durch das Zentrum von Hamburg. Shanghai wird vollkommen zerstört und überflutet. In New Orleans strömt Wasser in die Rettungsbunker.
Jahre später erfahren die Überlebenden, dass der Golfstrom versiegt ist. Die Eiszeit scheint wiedergekommen zu sein.
Der Roman spielt in der nahen Zukunft und mit der Angst der Menschen vor der Klimakatastrophe. Es beginnt mit dem April des Jahres 2021, als der finnische Dokumentarfilmer Esa Pekka Halonen einen Auftrag erhielt, einen faktenorientierten Film über das Problem zu drehen. Der Leser erhält erst einmal einen Einblick in den Film und schließlich auf den Tod von Esa Pekka Halonen. Gleich darauf erfährt man von der Weltverschwörungstheorie der Länder, die alle Informationen unterdrücken.
Trotz der Informationsunterdrückung beschäftigen sich weiterhin Menschen mit dem Problem der Klimaerwärmung. Überall auf der Welt treten entsprechende Phänomene auf, die letztlich im Versiegen des Golfstroms einen Höhepunkt finden. Durch das fehlende warme Wasser wird die Nordsee sehr schnell zufrieren. Eine neue Eiszeit bedroht die nördlichen Länder Mitteleuropas und Skandinavien.
Der Autor George Lebelle weiß, wovon er schreibt, arbeitete er doch jahrelang im Bereich des Umweltschutzes. Sein Roman kann durchaus als sozialkritischer Science-Fiction-Roman gelten - allein, ihm fehlt die Spannung. Alles, was der Autor schreibt, liest sich wie ein Tatsachenbericht aus der Zukunft, mit einem Rückblick auf die große Flut. Obwohl die Spannung fehlt, bleibt der Roman lesenswert. Als Leser will man durchaus wissen, wie die Handlung weitergeht. Denn das Thema ist aktuell. Interessanterweise wechselt der Autor nicht nur die handelnden Personen, sondern auch die Orte. So zeigt er auf, wie sich Hamburg, Shanghai und New Orleans verändern. Nicht nur die Örtlichkeiten an sich, sondern auch die sozialen Strukturen, die sich unter den Naturveränderungen langsam auflösen. Ein ungewöhnlicher, aber lesens- und empfehlenswerter Roman.