Serie/Reihe: - Titel / Originaltitel: Die geschwinde Reise (1744) Autor: E. C. Kindermann Übersetzung: - Titelbild: E. C. Kindermann Verlag/Buchdaten: de Jong publications, Zürich, 2006, ISBN 3-033-00703-1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Engel Fama zeigt einen großen wissenschaftlichen Geist, als er fünf Forscher aufforderte, einen eben neu entdeckten Marsmond zu erforschen. Audius, Visius, Odor, Gustus und Tactus (benannt nach den fünf Sinnen) machen sich sofort voller Eifer ans Werk. Schon vorher hatten sie eine Reise ins All ersonnen, doch nun haben sie auch ein Ziel. Das Transportmittel ist ersonnen und bald fertig gestellt: Ein Schiff, dass mit mehreren Ballonen in die Luft gehoben wird soll das vordringen zu dem fremden Mond ermöglichen doch einfach wurde die Reise nicht. Viele Gefahren mussten überwunden werden, ehe man einen Fuß auf die fremde, neuentdeckte Welt setzen konnte.
Die Geschichte von E. C. Kindermann, erschienen 1744, kann als erste Science Fiction Geschichte in deutscher Sprache bezeichnet werden. Natürlich hängt dies auch davon ab, wie man den Begriff Science Fiction genau definiert. Hierzu findet sich zum Beginn des Buchs ein sehr ausführliches Essay von Herausgeber de Jong, der nicht nur die Abgrenzung der Science Fiction zu anderen Genres, sowie die Aufteilung in Subgenres beschreibt, sondern auch die Entstehungsgeschichte der SF umreißt. Dort liest man dann auch, dass der erste SF Roman überhaupt 1634 von Johannes Kepler verfasst wurde und den Titel Somnium Seu Opus Posthumum De Astronomia Lunari trug. Kepler war zwar Deutscher, hatte aber sein Werk nicht in Deutscher Sprache verfasst.
Zum Roman - oder sagen wir besser Kurzroman - selbst sei gesagt, dass Kindermann für die damalige Zeit einiges vorweg nahm. So postulierte er weitere Mars Monde - etwas dass erst viel später bestätigt wurde und er ersonn eine Beförderung durch die Luft mittels Ballon. Natürlich war die tatsächliche Reise dann eher etwas, das zum Schmunzeln anregte, doch man will dem Roman das Alter nicht vorhalten. Außerdem waren dann die Szenen auf dem Marsmond dann interessanter und Kindermann beschreibt eine ferne, fremde Welt, deren Menschen uns ähnlich und dann doch wieder vollkommen fremd sind.
In dem Buch wird diese Geschichte insgesamt dreimal abgedruckt, zunächst in Form der Originalgeschichte, die nach über 260 Jahren eher unverständlich ist und nur schwer zu lesen ist. Deswegen findet man im Anschluss eine Neuversion, in der die Sprache in unser heutiges Deutsch übertragen wurde. Doch immer noch wirkt Aufbau und Formulierung sehr fremd und so findet sich als drittes eine Nacherzählung, die sich auch des heutigen Satzbaus bedient und eigentlich die einzig wirklich lesbare Version darstellt.
Insgesamt muss man sagen, dass Herausgeber de Jong sich viel Mühe mit diesem Kleinod gemacht hat - beide Neuversionen stammen aus seiner Feder - und es ist sehr schön, dass dieses sehr alte Stück Science Fiction Literatur noch einmal veröffentlicht wurde.
Die Geschichte von E. C. Kindermann, erschienen 1744, kann als erste Science Fiction Geschichte in deutscher Sprache bezeichnet werden. Natürlich hängt dies auch davon ab, wie man den Begriff Science Fiction genau definiert. Hierzu findet sich zum Beginn des Buchs ein sehr ausführliches Essay von Herausgeber de Jong, der nicht nur die Abgrenzung der Science Fiction zu anderen Genres, sowie die Aufteilung in Subgenres beschreibt, sondern auch die Entstehungsgeschichte der SF umreißt. Dort liest man dann auch, dass der erste SF Roman überhaupt 1634 von Johannes Kepler verfasst wurde und den Titel Somnium Seu Opus Posthumum De Astronomia Lunari trug. Kepler war zwar Deutscher, hatte aber sein Werk nicht in Deutscher Sprache verfasst.
Zum Roman - oder sagen wir besser Kurzroman - selbst sei gesagt, dass Kindermann für die damalige Zeit einiges vorweg nahm. So postulierte er weitere Mars Monde - etwas dass erst viel später bestätigt wurde und er ersonn eine Beförderung durch die Luft mittels Ballon. Natürlich war die tatsächliche Reise dann eher etwas, das zum Schmunzeln anregte, doch man will dem Roman das Alter nicht vorhalten. Außerdem waren dann die Szenen auf dem Marsmond dann interessanter und Kindermann beschreibt eine ferne, fremde Welt, deren Menschen uns ähnlich und dann doch wieder vollkommen fremd sind.
In dem Buch wird diese Geschichte insgesamt dreimal abgedruckt, zunächst in Form der Originalgeschichte, die nach über 260 Jahren eher unverständlich ist und nur schwer zu lesen ist. Deswegen findet man im Anschluss eine Neuversion, in der die Sprache in unser heutiges Deutsch übertragen wurde. Doch immer noch wirkt Aufbau und Formulierung sehr fremd und so findet sich als drittes eine Nacherzählung, die sich auch des heutigen Satzbaus bedient und eigentlich die einzig wirklich lesbare Version darstellt.
Insgesamt muss man sagen, dass Herausgeber de Jong sich viel Mühe mit diesem Kleinod gemacht hat - beide Neuversionen stammen aus seiner Feder - und es ist sehr schön, dass dieses sehr alte Stück Science Fiction Literatur noch einmal veröffentlicht wurde.