Titel: Die fünf Seelen des Ahnen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Generationenraumschiff ARCHE ist im Weltall unterwegs, um einen neuen Heimatplaneten zu suchen. Auf seiner langen Reise traf es auf viele Planeten, jedoch keinen mit genug Wasser. Jetzt ist es soweit, nicht weit weg treibt die Arche an einem Planeten vorbei, einer Wasserwelt. Bevor wir jedoch die Wasserwelt entdecken lernen, lernen wir erst einmal die handelnden Personen dieses Buches kennen.
Es beginnt mit dem Ahnen, seinem ersten Leben. Er ist der Bewohner des Wasserplaneten, der es in all seinen Lebensjahren zur Intelligenz bringt, das aber als einziges Lebewesen dieses Planeten. Im Laufe der Handlung lernen wir die fünf Leben des Ahnen kennen und lernen so ihn und seine Beweggründe kennen. Gleichzeitig zeigt uns Ulrike Nolte, wo sie in diesem Roman den Schwerpunkt ansetzt. Es ist nicht der Actionroman, sondern eher ein nachdenklicher, sozialkritischer Roman. Hintergrund und Handlungsträger werden zu einem eigenständigen soziologischen Gebilde.
Die anderen handlungstragenden Personen sind Mitglieder des Raumschiffes. Allen voran Serail und Caravan. Sie gehören zur Crew des Schiffes und sind in der Lage, die Wache zu übernehmen. Das heißt, sie werden an das Schiffssystem angeschlossen und beobachten das Weltall, damit das Generationenraumschiff nicht mit Asteroiden, Kleinstmeteoriten und ähnlichem zusammenstößt. Sie gehören auch zur Crew, die zuerst auf dem Wasserplaneten landen darf.
Bei einem Tauchgang kehrt Caravan verspätet zurück, unter anderem, weil er sich unter Wasser verirrte. Hier trifft er auf den Ahnen, doch wie, bleibt erst einmal unklar. Als er wieder an Bord des Raumschiffes ankommt, ist er irgendwie verändert, und zuerst merkt nur sein Getrauter (der Begriff ist schon richtig), dass etwas mit ihm nicht stimmt.
Die Autorin, von der der bekannte Science-Fiction-Kritiker Hermann Urbanek schrieb, sie sei höchst innovativ, stellt diese Aussage erneut unter Beweis. Ihre erfundenen Figuren sind fesselnde Persönlichkeiten. Wesen, ob Mensch oder Andersweltler sei dahingestellt, die sich in einer fremden Umgebung behaupten müssen, dabei aber in jeder Hinsicht glaubwürdig bleiben. Sie handeln in einer für sie fremden Umgebung, wie ich es von ihnen erwarte, weil ich mich wahrscheinlich in gleicher Weise durch die Unbekanntheit einer Welt schlagen würde.
Normalerweise vergesse ich immer, auf die Titelbilder einzugehen. Die sind für mich nur Beiwerk, Verkaufsanreiz etc. In diesem Fall wurde aber von dem / der ZeichnerIn ein stimmungsvolles Bild geliefert, das sehr gut zum Buch passt. Eine sehr gute Auswahl.
Die fünf Seelen des Ahnen - Rezensionsübersicht