Serie / Zyklus: ~ Eine Besprechung / Rezension von RealS |
Inhalt: Der Roman besteht aus vier zunächst einzeln publizierten Büchern, die die Entwicklung der Raumfahrt - und dabei auch der Menschheit - beschreiben.
Im ersten 'Buch', "They Shall Have Stars", befindet sich die Erde im Kalten Krieg zwischen einem westlichen und einem östlichen Block. Durch den ständigen Druck, Spione der Gegenseite abzuwehren, ist auch der ehemals demokratische westliche Block mehr und mehr zu einem Überwachungsstaat geworden. Innovative wissenschaftliche Forschung findet aufgrund extensiver Geheimhaltungsvorschriften, die jeden wissenschaftlichen Austausch verhindern, nicht mehr statt; man beschränkt sich auf die mehr oder minder unfruchtbare Fortentwicklung von Bekanntem. In dieser Situation startet Senator Wagoner, der Vorsitzende des Komitees für den Weltraumflug, den Versuch, bei der dahinsiechenden Forschung hinter dem Rücken des Regierungsapparats auf zwei Feldern Durchbrüche zu erzielen, die für den Weltraumflug unentbehrlich erscheinen: verlängerte Lebenserwartung und Anti-Schwerkraft.
Im zweiten Buch, "A Life for the Stars", lösen sich ganze Städte mithilfe eines Anti-Gravitationsantriebs von der von wirtschaftlicher Depression geplagten Erde und suchen ihr Heil im Weltraum. Dorthin hat sich die Menschheit ausgebreitet, und jede Stadt bemüht sich mit ihren speziellen Fähigkeiten um Arbeit. Dabei gibt es große, prosperierende Städte, aber auch solche, in denen Armut und Elend herrschen und die gerade genug Ressourcen haben, um von einer Arbeit zur nächsten zu fliegen. Chris verschlägt es unfreiwillig in eine solche Stadt, Scranton, als diese gerade von der Erde abhebt. Schnell muss er sich einen Platz in der Gesellschaft suchen, sonst wird er nicht lange überleben.
In "Earthman, Come Home" wird das Schicksal der fliegenden Stadt New York beschrieben, wie sie durch den Weltraum fliegt, verschiedene Jobs annimmt und dabei immer wieder in Schwierigkeiten mit lokalen Regierungen gerät, die z.T. nur allzu gern die Ressourcen der Stadt für sich haben würden - ohne Bezahlung. Doch New York unter Führung des Bürgermeisters Amalfi und der City Fathers, einer Computerdatenbank, gelingt es jedes Mal, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, bis es Zeit ist, einen eigenen Planeten zu besiedeln.
"The Triumph of Time" schließlich bringt noch einmal neue Herausforderungen, als der von der Stadt New York besiedelte Planet von den Warriors of God besetzt und eine Entdeckung gemacht wird, die das Ende des Universums ankündigen könnte.
Bewertung: Cities in Flight ist eine interessante Abenteuergeschichte, in der bestehende Probleme mithilfe von Technik und der Intelligenz der Protagonisten 'sauber' gelöst werden. Dies geschieht relativ unproblematisch, d.h. Blish verzichtet darauf, Einzelheiten zu beschreiben, wie die ausgearbeiteten Pläne umgesetzt werden. Dadurch werden einerseits viele interessante Probleme gezeigt, andererseits würde man sich wünschen, dass eine Situation mehr aufgebaut werden würde, bevor sie dann schon wieder gelöst wird. So kann sich der Leser in die jeweiligen Gefahren nicht so gut hineinversetzen, sodass auch die Lösung weniger Eindruck macht. Auch gibt es für die Protagonisten kaum negative Überraschungen, sodass alle Probleme zu einfach gelöst werden.
Auch die Technik in Cities in Flight sollte z.T. besser nicht hinterfragt werden: Wird die Antigravitation und die Lebensverlängerung noch nett (pseudo-)wissenschaftlich erklärt, so muss man einfach hinnehmen, dass eine Stadt jahrhundertelang durch den Weltraum fliegen kann, ohne dass es Probleme mit der Technik gibt, die nicht durch sie selbst gelöst werden können. Dies scheint angesichts der heutigen Kompliziertheit der Hochtechnologie-Produktion schwer vorstellbar. Es ist nicht klar, wo selbst bei einer Großstadt der Platz für Fabrikationsstätten sein soll, die nur dafür nötig wären, Verschleißteile zu produzieren - wer ein Auto fährt, wird wissen, welche größeren und kleineren Reparaturen dort anfallen, ohne dass das Auto jahrhundertelang unterwegs ist. Dies gilt noch mehr für Kleinstädte, die zwischen den Sternen unterwegs sind. Auch trüben einige weitere Unverständlichkeiten den ungetrübten Lesegenuss, und das im Grunde esoterische Ende sprengt den Rahmen dessen, was noch glaubwürdig erzählt werden kann.
Fazit: Die sehr negativ klingende Bewertung soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei Cities in Flight um einen unterhaltsamen Roman handelt. Die Idee fliegender Städte und ihrer Tätigkeit als Wanderarbeiter zeigt eine neue Art der Besiedelung des Weltraums bzw. des interstellaren Handels. Die Rolle der Städte, ihre speziellen Probleme und ihre Beziehungen zu den Planeten werden gut dargestellt. Allerdings fehlt zumeist die genaue Ausarbeitung einzelner Ideen, die erforderlich wäre, um aus diesem interessanten Roman einen herausragenden zu machen. Wenn Terry Pratchett auf dem Cover mit den Worten zitiert wird "exciting, intelligent galaxy-spanning stuff that these days would require six brick-thick volumes", so ist ihm zuzustimmen, dass es für Blish in der Tat erforderlich gewesen wäre, den Stoff dieses Romans auf mehr Seiten zu verteilen.
Im ersten 'Buch', "They Shall Have Stars", befindet sich die Erde im Kalten Krieg zwischen einem westlichen und einem östlichen Block. Durch den ständigen Druck, Spione der Gegenseite abzuwehren, ist auch der ehemals demokratische westliche Block mehr und mehr zu einem Überwachungsstaat geworden. Innovative wissenschaftliche Forschung findet aufgrund extensiver Geheimhaltungsvorschriften, die jeden wissenschaftlichen Austausch verhindern, nicht mehr statt; man beschränkt sich auf die mehr oder minder unfruchtbare Fortentwicklung von Bekanntem. In dieser Situation startet Senator Wagoner, der Vorsitzende des Komitees für den Weltraumflug, den Versuch, bei der dahinsiechenden Forschung hinter dem Rücken des Regierungsapparats auf zwei Feldern Durchbrüche zu erzielen, die für den Weltraumflug unentbehrlich erscheinen: verlängerte Lebenserwartung und Anti-Schwerkraft.
Im zweiten Buch, "A Life for the Stars", lösen sich ganze Städte mithilfe eines Anti-Gravitationsantriebs von der von wirtschaftlicher Depression geplagten Erde und suchen ihr Heil im Weltraum. Dorthin hat sich die Menschheit ausgebreitet, und jede Stadt bemüht sich mit ihren speziellen Fähigkeiten um Arbeit. Dabei gibt es große, prosperierende Städte, aber auch solche, in denen Armut und Elend herrschen und die gerade genug Ressourcen haben, um von einer Arbeit zur nächsten zu fliegen. Chris verschlägt es unfreiwillig in eine solche Stadt, Scranton, als diese gerade von der Erde abhebt. Schnell muss er sich einen Platz in der Gesellschaft suchen, sonst wird er nicht lange überleben.
In "Earthman, Come Home" wird das Schicksal der fliegenden Stadt New York beschrieben, wie sie durch den Weltraum fliegt, verschiedene Jobs annimmt und dabei immer wieder in Schwierigkeiten mit lokalen Regierungen gerät, die z.T. nur allzu gern die Ressourcen der Stadt für sich haben würden - ohne Bezahlung. Doch New York unter Führung des Bürgermeisters Amalfi und der City Fathers, einer Computerdatenbank, gelingt es jedes Mal, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, bis es Zeit ist, einen eigenen Planeten zu besiedeln.
"The Triumph of Time" schließlich bringt noch einmal neue Herausforderungen, als der von der Stadt New York besiedelte Planet von den Warriors of God besetzt und eine Entdeckung gemacht wird, die das Ende des Universums ankündigen könnte.
Bewertung: Cities in Flight ist eine interessante Abenteuergeschichte, in der bestehende Probleme mithilfe von Technik und der Intelligenz der Protagonisten 'sauber' gelöst werden. Dies geschieht relativ unproblematisch, d.h. Blish verzichtet darauf, Einzelheiten zu beschreiben, wie die ausgearbeiteten Pläne umgesetzt werden. Dadurch werden einerseits viele interessante Probleme gezeigt, andererseits würde man sich wünschen, dass eine Situation mehr aufgebaut werden würde, bevor sie dann schon wieder gelöst wird. So kann sich der Leser in die jeweiligen Gefahren nicht so gut hineinversetzen, sodass auch die Lösung weniger Eindruck macht. Auch gibt es für die Protagonisten kaum negative Überraschungen, sodass alle Probleme zu einfach gelöst werden.
Auch die Technik in Cities in Flight sollte z.T. besser nicht hinterfragt werden: Wird die Antigravitation und die Lebensverlängerung noch nett (pseudo-)wissenschaftlich erklärt, so muss man einfach hinnehmen, dass eine Stadt jahrhundertelang durch den Weltraum fliegen kann, ohne dass es Probleme mit der Technik gibt, die nicht durch sie selbst gelöst werden können. Dies scheint angesichts der heutigen Kompliziertheit der Hochtechnologie-Produktion schwer vorstellbar. Es ist nicht klar, wo selbst bei einer Großstadt der Platz für Fabrikationsstätten sein soll, die nur dafür nötig wären, Verschleißteile zu produzieren - wer ein Auto fährt, wird wissen, welche größeren und kleineren Reparaturen dort anfallen, ohne dass das Auto jahrhundertelang unterwegs ist. Dies gilt noch mehr für Kleinstädte, die zwischen den Sternen unterwegs sind. Auch trüben einige weitere Unverständlichkeiten den ungetrübten Lesegenuss, und das im Grunde esoterische Ende sprengt den Rahmen dessen, was noch glaubwürdig erzählt werden kann.
Fazit: Die sehr negativ klingende Bewertung soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei Cities in Flight um einen unterhaltsamen Roman handelt. Die Idee fliegender Städte und ihrer Tätigkeit als Wanderarbeiter zeigt eine neue Art der Besiedelung des Weltraums bzw. des interstellaren Handels. Die Rolle der Städte, ihre speziellen Probleme und ihre Beziehungen zu den Planeten werden gut dargestellt. Allerdings fehlt zumeist die genaue Ausarbeitung einzelner Ideen, die erforderlich wäre, um aus diesem interessanten Roman einen herausragenden zu machen. Wenn Terry Pratchett auf dem Cover mit den Worten zitiert wird "exciting, intelligent galaxy-spanning stuff that these days would require six brick-thick volumes", so ist ihm zuzustimmen, dass es für Blish in der Tat erforderlich gewesen wäre, den Stoff dieses Romans auf mehr Seiten zu verteilen.