Serie / Zyklus: ~
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Frau in der Geschichte gibt die Macht an die Männer ab. Die Königin Hekabe, selbst Amazone und Kriegerin, unterwirft sich diesem Schicksal. Sie soll einen neuen Platz einnehmen. Den Platz im Haus und am Herd. Nur noch Mutter und Geleibte sein. Der Sohn soll jetzt das Erbe übernehmen, die Tochter soll nur noch als Gebährmaschine dienen. Königin Hekabe soll daher nur noch Söhne in die Welt setzen.
Vor der Geburt des Sohnes erlebt sie einen intensiven Traum, den sie als Vorahnung deutet. Ihr Sohn wird die Fackel entzünden, die Troia zum Brennen bringt, die Stadt bis auf die Grundmauern abfackelt. Hekabe gebiert Zwillinge im Palast von Troia. Einen Sohn, Paris genannt und eine Tochter namens Kassandra. Der Sohn Paris wächst als Hirte auf, Kassandra bleibt am Hofe Königs Priamos, weil auch er das böse Omen fürchtet.
Kassandra entdeckt früh ihre seherischen Kräfte. Sie sind Gabe und Fluch zugleich, da sie durch diese Gabe in die Zukunft sehen kann und damit den Willen der Götter erkennt. Kassandra ist nicht in der Lage die Geschichte zu verhindern. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, unveränderbar. Kassandra nimmt bei ihrer Tante, einer Amazonenkriegerin, Unterrricht. Zurück in Troia weiht Kassandra ihr Leben als Priesterin dem Sonnengott Apollo in seinem Tempel.
Inzwischen kehrte Paris ebenfalls nach Troia zurück. Bei öffentlichen Spielen wird er als Sieger mit offenen Armen empfangen. Die Probleme beginnen erst, als Paris die verheiratete Helena aus Sparta entführt. Der jahrzehntelange Krieg zwischen Troia und Griechenland nimmt seinen Anfang. Paris Schwester sieht den drohenden Untergang vorraus und sucht einen Weg, das Unvermeidliche aufzuhalten.
Die Geschichte um Troia ist bekannt. Auch die diversen schriftstellerischen Spielereien der unterschiedlichsten Autoren trugen zur Geschichte mit und um Troia bei. Viele, vor allem amerikanische, Autoren, darunter auch Marion Zimmer Bradley, sind leider nicht in der Lage einen Atlas zu lesen. Daher finde ich persönlich es besonders traurig, wenn von guten Autoren, einfach die Wirklichkeit ignoriert wird. Offensichtliche Fehler hätten vielleicht die Übersetzer noch ausbügeln können.
Wie bei den meisten Büchern von Marion Zimmer Bradley, wird auch diese Erzählung wieder aus der Sicht einer Frau, Kassandra, erzählt.
Das Buch als kostengünstige Sonderausgabe war spannend, was will man mehr.