Reihe: Zeitstürme, 1 + 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mendoza, eine junge Spanierin von unbestimmbarem Alter, erzählt über die Firma Zeus, die zwei Dinge erfunden hat: die Zeitreise und die Langlebigkeit. Mendoza selbst ist ein Opfer der Firma. Gleichzeitig wird sie als Mitarbeiterin eingestellt. Die Agenten der Firma Zeus werden als Kinder in der Vergangenheit angeworben, gestohlen, gekauft, denn nur an ihnen wirkt das Unsterblichkeitsserum. Die Agenten kommen aus allen Zeiten der Geschichte, kopieren schon einmal die verbrannten papyri aus Alexandria, retten Bilder von berühmten Malern, indem sie sie von Unbekannten übermalen lassen und anderes mehr. In der Zukunft wird dadurch die Firma Zeus zur mächtigsten Firma der Welt.
Es beginnt damit, dass Mendoza von Fremden gekauft wird. Die Mutter ist nicht nur froh, ein Maul weniger stopfen zu müssen, sie erhält auch noch Geld, um die anderen Kinder besser ernähren zu können. So gesehen für Mendozas Mutter ein Glücksfall. Für Mendoza leider nicht, denn erstens kennt sie nicht ihren Namen, noch weiß sie, wo ihre Familie wohnt, als sie mitgenommen wird. Die Fremden behandeln sie gut, aber es geschieht erst einmal nichts. Bis plötzlich die Inquisition im Haus ist. Wie es die Mutter geraten hat, vertraut sie sich dem Inquisitor an, mit dem Erfolg, im Kerker zu landen.
Ein geheimnisvoller Priester rettet Mendoza, die den Namen der fremden Frau erhielt, vor dem Scheiterhaufen. Durch ihn gelangt sie in die Zukunft des 24. Jahrhunderts. In einem langen Ausbildungsgang wird sie zu einer unsterblichen Mitarbeiterin ausgebildet. Auch körperlich wird sie verändert, ihr Geruchssinn verbessert, das Gehör verändert und anderes mehr. Fünfzehn Jahre später erfolgt ihr erster Einsatz. Die Gesellschaft Dr. Zeus sorgt eben für seine Mitarbeiter. Dafür wird Mendoza nach England geschickt. Es ist 1553, die Zeit Heinrich des VIII. und seiner Tochter Mary Tudor. Mendoza soll in einem botanischen Garten in Kent alte Pflanzen suchen, die in der Zukunft bereits lange ausgestorben sind und sie als unsterbliche Beschützerin bewahren. Mit der eigentlichen Bevölkerung will sie nichts weiter zu tun haben. Eines Tages trifft sie im Haus von Sir Walter Iden auf dessen Sekretär und protestantischen Engländer Nicholas, in den sie sich bald darauf verliebt.
Der Unsterbliche Joseph, Mentor von Mendoza aus der Erzählung Die Feuer der Inquisition, wird mit ihr nach Südamerika ins Jahr 1699 gesandt. Die Geschichte wird diesmal aus der Sicht von Joseph erzählt. Ziel ist es, die Indianer vom Stamm der Chumash umzusiedeln. Ihr Siedlungsgebiet liegt auf wertvollen Bodenschätzen, die die Firma Zeus gerne ausbeuten will. Die Angelegenheit wird von verschiedenen Seiten kritisch betrachtet. Unter anderem von einem Mitarbeiter, der plötzlich versetzt wird. Niemand kann sagen, wohin und in welche Zeit. Was also geschieht mit Kritikern aus den eigenen Reihen?
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Stellt man Vergleiche an, kann man man bei Adam und Eva im Paradies beginnen und über diverse literarische Paare bis zu The Garden of Iden gelangen. Eine Romanze mit wenig Phantastik, denn die Zeitreise und die Unsterblichkeit sind nur schmückendes Beiwerk. Die Möglichkeit, nun über Geschichte zu schreiben mit einer romantischen Geschichte, wird leider vertan. Es bleibt bei der Romanze.
Der zweite Roman gefiel nicht mehr und nicht weniger als der erste Roman. Stellenweise sehr schön erzählt, fesselnd und durchaus mit neuen Ideen, aber letztlich nicht mehr als Mittelmass. Man beachte aber bitte, Mittelmass sind bei mir drei Smileys. Der Roman fällt nicht aus dem Rahmen. Weder positiv noch negativ. Entwicklungsmöglichkeiten gibt es sicher. Ich bin auf den dritten Roman gespannt, um zu sehen, ob die Handlung mit dem verschwundenen Mitarbeiter weitergeführt wird.