Reihe: Dune - Der Wüstenplanet, Band 8 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Allgeist Omnius schwingt sich mit seinen intelligenten Robotern, einer schier unbesiegbaren Maschinenarmee, zum Herrscher über die Galaxis auf. Er überzieht die Welten der Menschen mit Seuchen und Tod, verwüstet die Planeten, so dass nur noch unfruchtbare Erdklumpen übrig bleiben. Billionen Opfer forderte der Krieg bislang, und die Menschen stehen auf verlorenen Posten. Es sind nicht nur die Maschinen, die als Gegner auftreten: Innerhalb der menschlichen Population bewegen sich Gestaltwandler im Dienste Omnius’. Ihre Aufgabe: als fünfte Kolonne unter den Menschen zu wandeln und Sabotage zu treiben. Ihren zerstörerischen Neigungen fallen Triebwerke von Raumschiffen ebenso zum Opfer wie deren Waffen. Auf den Planeten werden Industrien zerstört, ohne Rücksicht darauf, dass die Gestaltwandler vielleicht selbst das nächste Ziel des Omnius sein könnten.
Die Menschheit hofft auf ihren Erlöser. Die Vereinigte Schwesternschaft und auch die geehrten Maetres setzen ihre ganze Hoffnung auf den Ghola von Paul Atreides. Jenen Paul, der als legendärer Muad'dib von Arrakis in die Geschichte einging. Aber ihre Hoffnung schlägt in Verzweiflung um, als ihr Plan fehlschlägt.
Der vorliegende Roman erschien mir zuerst so langweilig wie sein Vorgänger. Dieser Eindruck täuschte, denn nach einiger Zeit konnte mich das Werk überzeugen. Wenn ich beim Vorgänger gewillt war, ganze Kapitel zu überspringen, konnte ich mich hier von Seite zu Seite mehr auf einen guten Roman freuen. Zwar bleibt die Grundidee, eine philosophische Grundlage für die intelligenten Wesen der Galaxis zu legen, offen, doch sind gerade die hintergründig angelegten philosophischen Gedanken beachtenswert.
Es ist sehr erfreulich, dass Frank Herbert genug Material hinterlassen hat, um so seine Wüstenplanet-Welt erfolgreich abzuschließen. Zumindest hoffe ich nun, ein Ende in der Hand zu halten. Gleichzeitig sollte der Leser jedoch unterscheiden. Auf der einen Seite der Autor, der mit seinem Wüstenplaneten einen leichten Kultstatus sein Eigen nennen kann, zum anderen die Bemühungen seines Sohnes Brian, die bekannte Welt mit Romanen vor und nach dem Wüstenplaneten zu ergänzen. In Zusammenarbeit mit Kevin J. Anderson erschienen einige Bücher, die sich mit den unterschiedlichen Häusern beschäftigen bzw. eine Weiterführung der Abenteuer darstellen.
Ich bin ein Fan der Originalausgaben, die von Frank Herbert so hervorragend erzählt wurden. Die von Brian Herbert und Kevin J. Anderson geschriebenen Werke sind hingegen ganz anders zu betrachten. Brian liefert das Material aus dem Nachlass seines Vaters, und Kevin J. Anderson schreibt den Roman auf dessen Grundlage. Jedem sollte dabei klar sein, dass die Erzählungen im Stil und im Aufbau von denen Frank Herberts abweichen. Es liegt nicht nur eine Generation dazwischen, sondern auch die Weiterentwicklung von Sprache und Stil. Aus diesem Grund sollte ein direkter Vergleich unterbleiben. Wo das Original auf erzählerische Dichte setzt, setzt Anderson auf Effekte. Hier sieht man die Einflüsse der Star-Wars-Romane, die er schrieb.
Das Ende des Romans und damit des Zyklus um den Wüstenplaneten und das umgebende Universum hat man garantiert so nicht erwartet. Aber warum auch nicht - ein ungewöhnlich erscheinendes Ende ist immer noch besser als ein übers Knie gebrochenes Ende, mit dem niemand zufrieden wäre.
Die Erlöser des Wüstenplaneten - die Rezension von Alexander Pechmann