Reihe: Im Zeichen des Mammuts, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Es war einmal ein kleiner Schreiber im Rathaus zu Kuellen. Der arbeitete tagein tagaus, ohne besonderen Ehrgeiz. Bis eines Tages die Schmetterlingsfrau Naenn in sein Leben trat. Naenn war für die Mitglieder des Kreises unterwegs, um einen Mann zu finden, der in der Lage wäre, eine Gruppe von Abenteurern zu führen, die für den Kreis und den Kontinent tätig sind. In Rodraeg Talavessa Delbane wurde nur aufgrund einer Empfehlung von Naenn aufgesucht. Denn die Leute, die der Kreis ihr nannte und die sie aufsuchen sollte, waren entweder nicht in der Lage oder wollten nicht tätig werden. So wird unversehens der kleine Schreiber zu einem Anführer. Er lässt sich auch ziemlich leicht überreden, Naenn zu begleiten. Gemeinsam reisen sie in die Stadt, in der der Kreis residiert. Als Erstes trifft er auf einen unverschämten Jungen, der ihm Fragen über Fragen stellt und ihn als Anführer schließlich ablehnt. Die Mehrheit jedoch ist für ihn, und so ist er eingestellt. Sein erster Auftrag besteht darin, weitere Mitstreiter zu finden. Das stellt sich als nicht so einfach heraus. Und kaum hat er ein paar Leute zusammen, geht es in das erste Abenteuer. Man soll eine Schwarzwachsquelle schließen, da sie Land und Wasser verseucht.
Der neue Umweltschutzverein, der sich Mammut nennt, nach dem Traum, den Rodraeg hatte, muss sich nun erst einmal bewähren. Das alles ist nicht so einfach, denn sie stellen sich etwas dümmlich an und werden als Sklaven in der Mine eingesetzt, die sie eigentlich zerstören sollten. Die Rettung geschieht dann durch eine fremde, militante Umweltschutzgruppe.
Der Roman von Tobias O. Meißner ist die Niederschrift eines Rollenspiels. Nach welchen Regeln, ob Magira, Dungeons & Dragons, Das Schwarze Auge oder andere, ist nicht von Belang. Wichtig ist, es enthält die gleichen Probleme wie jeder Roman, der aus diesem Bereich entsteht. Wie führe ich eine Gruppe zusammen und ist es halbwegs logisch. Der Spagat ist Tobias O. Meißner mehr schlecht als recht gelungen. Dort wo er sich auf seine Phantasie verlassen konnte, lief der Roman gut und flüssig. Da wo er auf ein Rollenspiel zurückgriff, wird die Sache holprig und schlecht zu lesen. In vielen Abschnitten hatte ich zudem das Gefühl, hier ist etwas zusammengestückelt worden. Diese Art Öko-Fantasy wirkt ein wenig aufgesetzt. Es ist nicht klar, wer der wirkliche Auftraggeber ist, woher der Kreis das Geld erhält, um das Mammut zu bezahlen, woher die anderen Gruppen kommen und vieles mehr. Viel zu viele lose Enden, die am Schluss des Romans offen bleiben. Und ein Auftrag der mit `Ach und Krach’ gemeistert wurde.