Reihe: Urbat, Band 1 Titel: Die dunkle Gabe Originaltitel: The Dark Divine Autor: Bree Despain Übersetzer: Andreas Brunstermann Buch/Verlagsdaten: Aufbau Verlag, 431 Seiten, Hardcover, erschienen August 2010, ISBN-13: 978-3351041236 Eine Rezension von Nadine Dannenmann (weitere Rezensionen von Nadine Dannenmann finden Sie hier auf fictionfantasy oder auf ihrem Blog "Tikvas Schmökertruhe") |
Inhalt:
Grace Divine, die Tochter des Dorfpastors, wusste schon immer, dass etwas Furchtbares passiert sein musste in jener Nacht, in der Daniel verschwunden war. Voller Schrecken erinnert sie sich daran, wie sie ihren Bruder Jude blutverschmiert auf der Veranda gefunden hat. Als Daniel nach drei Jahren wiederauftaucht, fühlt sich Grace auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen, obwohl sie ihrem Bruder versprechen musste, sich von Daniel fernzuhalten. Was steckt hinter dem dunklen Geheimnis der beiden Jungen? Was schützt die Menschen, die wir lieben? Muss Grace für ihren Bruder und ihren Geliebten ein Opfer bringen, das größer ist als alles, was sie bislang kannte?
Quelle: Aufbau Verlag
Meine Meinung:
Die Inhaltsangabe fasst im Grunde das Wichtigste zusammen. Grace, Teenager und Tochter eines Pastors, geht zur Highschool und ist ein ganz normales Mädchen, als Daniel, Freund der Familie und früherer bester Kumpel ihres älteren Bruders Jude, plötzlich wieder auftaucht. Während ihr Bruder Daniel aus dem Weg geht, fühlt Grace sich immer mehr zu ihm hingezogen. Und auch ihr Vater scheint ihn als verlorenen Sohn wieder aufzunehmen. Doch als sie erfährt, was in der Nacht geschah, in der Jude halb tot aufgefunden wurde und daraufhin Daniel spurlos verschwand, ist sie sich ihrer Gefühle für ihren Kindheitsfreund nicht mehr so sicher. Dazu geschehen plötzlich mehrere seltsame Dinge kurz hintereinander, kaum dass Daniel wieder in der Stadt ist, was dazu führt, dass sich Grace Spekulationen hingibt und Überlegungen nachgeht, die selbst für sie sehr irreal sind. Aber alles scheint mit ihrem mysteriösen Freund aus Kindertagen zusammenzuhängen und dann verschwindet plötzlich ihr kleiner Bruder James …
Die Geschichte wurde sehr einfach geschildert, was für ein Jugendbuch in meinen Augen eine wichtige Rolle spielt. Doch trotzdem hatte die Autorin es durch ihre Art zu schreiben geschafft, dem Roman das gewisse Etwas zu geben, sodass die Geschichte auf mich sehr geheimnisvoll wirkte. Durch den mystischen Touch, der immer mehr ans Tageslicht kam, je weiter ich in die Handlung eintauchte, ist das Buch meiner Meinung nach auch für Erwachsene toll zu lesen.
Religion spielte eine große Rolle, was nicht nur damit zusammenhing, dass es sich um eine Pastorenfamilie handelte, sondern dass auch die Taten von Graces Vater und sein Verhalten teilweise sehr christlich dargestellt wurden. Er lebte den Glauben an Gott seinen Kindern vor und das fand ich sehr schön. Die Autorin gab mir das hervorragend zu verstehen. Neben dem Glaubensleben wurde auch die Kunst immer wieder etwas hervorgehoben, da Grace und Daniel oft im Kunstunterricht anzutreffen waren und Daniel sich beim Zeichnen und Malen ausleben konnte.
Während mir Graces Vater immer sympathischer wurde, blieb mir ihre Mutter durch das gesamte Buch hindurch etwas suspekt. Daran war vermutlich unter anderem ihr Perfektionismus schuld. Und der Pastor war auch derjenige, der Daniel in seiner Situation half und Grace bewusst machte, dass nur sie allein ihrem Freund wirklich helfen konnte. Als ihr das klar wurde, bedeutete dies, dass sie sich selbst opfern musste …
Bei einzelnen Themen, meist wenn es um Daniels Vergangenheit ging, wurde die Handlung immer wieder durch Graces Gedanken unterbrochen, die in diese Zeit drifteten. Auch fand ich schön, wie die Autorin es schaffte, die Verbindung zwischen Grace und Daniel mit einem unsichtbaren, aber spürbaren Band darzustellen. Wenn sie sich nahe waren, konnte ich dieses Band förmlich spüren. Wirklich toll beschrieben. Die Autorin schaffte es auch exzellent, den Bogen zwischen Spannung und wissenswerten Details immer aufrechtzuerhalten.
Die Kapitel waren in Abschnitte unterteilt, die meist nach einer Tageszeit benannt wurden. Alle wichtigen Figuren wurden ausreichend beschrieben, sodass ich mir gut ein Bild von jedem Einzelnen machen konnte. Wobei natürlich Daniel, Grace und ihr Vater besonders charakterstark dargestellt wurden. Auch die verschiedenen Situationen wurden gefühlvoll und einfühlsam erzählt. Die Autorin hat ein sehr gutes Händchen dafür.
Wer mehr Informationen über diesen tollen Roman und die Autorin Bree Despain haben möchte, kann dies unter http://www.urbat-dasbuch.de/ tun.
Fazit:
Ein wahrhaft schöner Roman mit einem mystischen Touch. Ich freue mich schon auf den Nachfolger und mache dieses Werk zu meinem Monatshighlight im März 2011!