Reihe: Dune - Der Wüstenplanet Deutsche Titel: Teil 1: Dune - Der Messias Teil 2: Dune - Bedrohung des Imperiums Teil 3: Dune - Die Kinder des Wüstenplaneten Cut-Version: Dune: Krieg um den Wüstenplaneten Originaltitel: Children of Dune Regie: Greg Yaitanes Drehbuch: John Harrison Darsteller: Alec Newman, Alice Krige, Susan Sarandon, Julie Cox, James McAvoy u.a. Musik: Brian Tyler Bildformat: 1,78:1 (anamorph) Deutsch, Dolby Digital 5.1 Englisch, Dolby Digital 5.1 Untertitel: Deutsch Laufzeit : 251 min FSK: 12 Jahre USA 2003 / Universum - 10.11.2003 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
"When religion and politics ride in the same cart...the whirlwind follows."
Zwölf Jahre sind vergangen, seit Paul "Muad'dib" Atreides in einem verbotenen Ritual vom Wasser des Lebens getrunken und die Macht des Imperators gebrochen hat. Arakis, der auch als Wüstenplanet bekannt ist, fiel in seine Hand und somit konnte er auch die Produktion der lebensverlängernden Droge "Spice" kontrollieren, auf die die Galaxis angewiesen ist. Mit vielen Eroberungszügen hat sich im Laufe der Jahre der Einflussbereich Muad'dibs vergrössert, in seinem Namen wurde ein fanatisch, religiöser Eroberungsfeldzug geführt, die nicht immer die Zustimmung Pauls hatten. Jedoch ist er nicht mehr Herr über die Bewegung, die in seinem Namen die Galaxis überrollt, die religiöse Kaste hat die Kontrolle.
Nachdem Paul Atreides nach einem Anschlag auf seine Person erblindete, vergrösserte sich sein Wunsch, sich vom politischen Alltag zu lösen und den goldenen Pfad zu gehen, ein evolutionärer Weg, der ihm vorbestimmt zu sein scheint. Die Priester unter der Führung seiner Schwester Alia, sind währenddessen darauf bedacht, ihre Macht auszubreiten und zu festigen, manchmal mit Alias Zustimmung, manchmal hinter ihrem Rücken. Sie verliebt sich in Duncan Idaho, einem Mitstreiter von Pauls Vater Leto Atreides, der vor zwölf Jahren im Kampf um den Planeten gestorben ist. Die Techniker der Bene Teilax haben den Leichnam geborgen und aus ihm einen Ghola gezüchtet, einem Klon, der überragende, geistige Fähigkeiten besitzt. Was Alia und Paul nicht wissen - Idaho wurde von den Bene Teilax, der Raumfahrergilde sowie von der Tochter des verstorbenen Imperators, Prinzessin Wensicia darauf programmiert, sich zu einem bestimmten Zeitpunkt gegen seinen Herrn zu wenden. Alle drei Parteien sehen in Paul Atreides Eroberungsfeldzug eine Bedrohung in ihren Interessen, schon allein, da das Spice ausser ihrer Kontrolle ist. Experimente mit einem von Arakis entführten Sandwurm (die für die Spice-Produktion verantwortlich sind) auf der Welt der Familie des Imperators Selusa Secundus scheitern.
Ebenso richtet sich das Augenlicht der Feinde auf die Kinder Muad'dibs und der Fremin Chania, dem Jungen Leto und dem Mädchen Ghanima, beide überleben ein Attentat mit genmanipulierten Tigern nur mit Mühe.
Während Paul Atreides sich selbst aufgebend in die Wüste zurückzieht und alle Ämter Alia überträgt, fühlt der junge Leto, dass er anstelle seines Vaters den goldenen Weg gehen muss, auch wenn dieser mit grossen Entbehrungen und Schmerzen verbunden ist. In einer Höhle mit jungen Sandwürmern findet Leto seine Erfüllung...
Alia hingegen muss durch ihre besondere Art der Geburt sich mit den Seelen aller ihrer Vorfahren in ihrem Kopf auseinander setzen, eine Fähigkeit, die sie ohne Hilfe der Bene Gesserit nie erlernt hat und scheitert dann auch an der bösartigen Seele des Barons Harkonnen, der Alia für seine Zwecke missbraucht.
Wie in der ersten Trilogie hat man versucht, sich recht nah an den Büchern zuhalten, wenngleich gleich zwei tausendseitige Wälzer sich niemals in drei neunzigminütigen Filmen wiederfinden können. Woran der Film auch deutlich leidet.
Der Versuch, die Schwierigkeiten Pauls mit der eingeschlagenen Richtung zurecht zu kommen, seine Selbstzweifel und seine Trauer um Chania, die bei der Geburt seiner Kinder stirbt, sind das Hauptthema der ersten eineinhalb Teile, während im Rest die Zuführung von Pauls Sohn Leto zum Goldenen Pfad beschrieben wird. Leider gelingt aufgrund der Kürze der Zeit die Beschreibung des wesentlichen Inhalts der zwei Bücher, die Intrigen zwischen den Bene Teilax, den Resten des Hauses Corrino und Harkonnen, sowie der Raumfahrergilde und der Schwesternschaft der Bene Gesserit nur sehr rudimentär. Durch das Fehlen der Darstellung tieferer Beziehungen zwischen den Konfliktparteien wird die naturgemäss actionlose Geschichte oft langweilig und und bleibt oberflächlich. Die gelungenen Special Effects können dieses Manko nur schwer ausgleichen. Ebenso glaube ich nicht, das jemand, der die entsprechenden Bücher nicht gelesen hat, sich eine Vorstellung von dessen machen kann, welchen Zweck der Goldene Pfad hat; ein Hintergrund, der in seinen grossen Ausmaßen auch nur im Laufe aller Romane sichtbar wird, jedoch hätte man für eine Verfilmung keinen ratlosen Zuschauer hinterlassen dürfen.
Children of Dune - DVD-Rezension von Markus Wolf
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