Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Oliver Faulhaber |
Zu recht erntete der Amerikaner mit diesem Erstlingswerk durchweg gute bis begeisterte Kritiken, denn das Buch hat einiges zu bieten: die Handlung ist - zumindest bis zu dem Punkt, an dem der Leser über die wahren Verhältnisse aufgeklärt wird - auf den ersten Blick sehr simpel, doch bietet sie O'Leary den passenden Rahmen, um seinen Stil voll entfalten zu können. Dieser erst ist es, der das Buch aus der Masse heraushebt, denn der Ich-Erzähler wird schon auf den ersten Seiten mit Leben erfüllt und im Laufe des Romans dann weiter ausgearbeitet, so dass seine Erlebnisse zwar skurril, aber überaus plastisch wirken. Erst als die Erzählweise gegen Ende hin linearer wird und Donelly durch die Lande beziehungsweise Zeiten reist, fällt die Qualität merklich ab: leicht wirr, voll mit psychoanalytischen Erklärungen und Zeitreise-Paradoxa, habe ich nur auf ein schnelles Ende gehofft - wobei ich den Eindruck hatte, dass es O'Leary beim Schreiben nicht anders ging.
Trotz dieser Einschränkung kann ich den Roman eigentlich jedem empfehlen, der auf der Suche nach unverbrauchten und vielversprechenden Autoren ist.
Bewertung: 7 von 10 Punkten