| Serie / Zyklus: Homanx-Commonwealth, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Midland ist eine grüne Hölle. Unter den 200 Meter hohen Giganten erstreckt sich ein Alptraum von Leben und mittendrin leben der Jäger Born und Ruumahum, sein Gefährte, mit dem er in einer Art Symbiose lebt. Ruumahum ist ein pelziges Biest, das einen Menschen mit Leichtigkeit töten könnte. Born erlebt wie Fremde - Außerirdische - kommen und anfangen eine Basis zu errichten. Die Eindringlinge, Menschen aus dem Homanx Commenwealth, suchen nach etwas ganz Bestimmtem: einem Samen, der die Kraft hat, Leben zu verlängern.
Die Menschen jedoch haben übersehen, dass der Urwald ihnen trotz aller Technik überlegen ist. Born rettet nach einem Gleiterabsturz eine Reihe von Menschen, die ihm so fremd sind wie sonst nichts auf dem Planeten. Er willigt ein, die Menschen zur Basis zu bringen, obwohl ihm immer klarer wird, dass diese Wesen die Feinde seiner Welt und damit auch seine Feinde sind, denn als Teil von Midland ist er ein Teil des Ökosystems und die Menschen bedrohen dieses.
Alan Dean Foster kann bei diesem Werk seine ganzen Stärken ausspielen. Eine spannende Geschichte wird erzählt und eine Welt, wie sie fremder nicht sein könnte, beschreiben. Darin liegt die wahre Stärke dieses Werkes. Foster beschreibt die Wildheit dieser Welt einfach unglaublich: Über sieben Ebenen erstreckt sich der Wald, teilweise über 200 Meter hoch. Oberhalb der Baumkronen drohen die fliegenden Jäger. In den folgenden Ebenen gibt es unterschiedlichste Lebensräume und Lebensformen. Ganz unten am Boden, auf der untersten Ebene, gibt es eine Welt, die selbst Born nur ansatzweise kennt - zu fremdartig und gefährlich ist sie. Dort leben Wesen, mit denen verglichen Ruumahum wie eine Maus wirkt. Während des Verlaufs der Erzählung lernt man die Welt kennen und dem Leser wird sehr schnell klar: Dieser grüne Alptraum ist kein Platz, an dem man leben möchte.
Dieses Buch stellt des Weiteren ganz klar den Konflikt Technik vs. Umwelt in den Vordergrund. Dies ist insofern überraschend, da das Buch 1975 erschien, also in einer Zeit, in der der Mensch noch an die totale Macht der Technik geglaubte. Für mich ist dieser Roman einer der ganz großen Würfe von Alan Dean Foster und deshalb gebe ich diesem Buch 10 von 10 Punkten.
Die denkenden Wälder - Rezension von Jürgen Veith
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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