| Serie/Zyklus: Das Marsprojekt, Band 2 Buchvorstellung von Ulrich Blode |
Das Marsprojekt war ursprünglich ein einzelner Roman, der später auf eine mehrbändige Reihe ausgeweitet wurde. So wurde aus Das Marsprojekt der erste Band Das Marsprojekt: Das ferne Leuchten. Auch der zweite Band Das Marsprojekt: Die blauen Türme ist bereits erschienen. In der Aufmachung als Reihe sind beide Bände wunderschön als Hardcover gestaltet, mit Illustrationen der Marsstation und der umgebenden Landschaft.
In dem ersten Roman Das ferne Leuchten stellte Andreas Eschbach das Leben der vier Kinder Ariana, Ronny, Carl und Elinn in der Marskolonie vor. In einer Welt der Erwachsenen haben sie auf dem Mars eine neue Heimat gefunden und können sich nicht vorstellen, jemals auf der Erde zu leben. Am Ende machen sie eine sensationelle Entdeckung: es gibt "außerirdische Gebäude" auf dem Mars. Für die Kolonisten auf dem Mars bleibt es ein Rätsel, was die "blauen Türme" darstellen und welchem Zweck sie erfüllen.
In dem neuen Roman Die blauen Türme muss der fünfzehnjährige Urs Pigrato mit seiner Mutter auf den Mars übersiedeln, weil sein Vater Tom Pigrato dort Statthalter der Erde ist. Innerhalb von drei Stunden muss sich Urs von seinen Freunden verabschieden und sich auf dem Raumschiff einfinden. Auch etliche Forscher begeben sich zum Mars, zur Erforschung der seltsamen Türme, die ihr Geheimnis nicht preis geben wollen.
Urs muss sich bemühen die "Marskinder" als Freunde zu gewinnen. Doch die vier sind nicht gewillt den Neuankömmling einzubeziehen. Carl, Elinn, Ariana und Ronny meinen, dass der Statthalter seinen Sohn zum Ausspionieren anstiftet. Deshalb tun sie, als ob nur Lernen und Arbeiten für sie existiert. Mit Urs findet kaum ein nettes Gespräch statt, der nur Freunde haben möchte. Es ist also ein frostiger Empfang der Urs Pigrato bereitet wird und andere Kinder gibt es leider nicht in der Marskolonie. Doch das Verhalten der Kinder ist nur das geringere Problem. Ein Mitglied der Heimwärtsbewegung hat sich in die Kolonie eingeschmuggelt und durch seinen Sabotageakt beginnt sich ein Schimmelpilz in der Station auszubreiten. Die Gefahr wächst, dass alle Kolonisten evakuiert werden müssen. Und selbst vor Mord schreckt der Saboteur nicht zurück. Können die Kinder ihre Heimat noch retten und freunden sie sich letztlich mit Urs an?
Die blauen Türme knüpft direkt an den Vorgängerband an. Drei Monate nach den Ereignissen um die Entdeckung der Türme trifft Urs Pigrato auf dem roten Planeten ein. Genau schildert der Autor Andreas Eschbach das Leben auf dem unwirtlichen Planeten und wie selbst die Kinder sich am Erhalt der Station beteiligen müssen. Irreführend ist hingegen der Titel Die blauen Türme. Denn außer einer Nebenhandlung spielen die Türme keine Rolle. Wer erwartet, dass sich das Buch um die Entschlüsselung der marsianischen Artefakte handelt, wird enttäuscht. Vielmehr geht es um die etwas zu lange Krimihandlung der Sabotage gegen die Kolonisten. Hinweise gibt es aber, dass im dritten Band die irdischen Belange in den Hintergrund treten.
Insgesamt ist Die blauen Türme ein angenehm zu lesendes Buch. Besonders stechen die Schilderung aus Kindersicht und die eingefügten Details der fremden Umgebung hervor. Anschaulich werden das alltägliche Leben dargestellt, das in vielen Teilen fremdartig erscheint, weil das Leben auf dem Mars vor allem in abgeschirmten Stationen stattfindet. Für die Marskinder stellt der Mars jedoch etwas völlig Natürliches dar und sie kennen sich mit den Besonderheiten aus, als es die Ewachsenen von der Erde tun. Ergänzt wird das Buch durch Karten der Marsstation und der Marsumgebung von Georg Behringer. Wie bereits weiter oben erwähnt, hat der Arena Verlag sich große Mühe beim Gestalten des Buches gegeben, z. B. auch mit einem durchsichtigen Schutzumschlag. Mit Spannung kann der dritte Teil aus der Marsprojekt-Reihe erwartet werden.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite
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Themenbereich "Phantastik für Kinder und Jugendliche"
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