Titel: Die Bilder der Ahnen (Gruselkabinett 23) Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Mit "Die Bilder der Ahnen" legen Marc Gruppe und Stephan Bosenius nach "Der Freischütz" und "Die Totenbraut" eine weitere Geschichte aus Johann August Apels und Friedrich Launs Gespensterbuch vor. In dieser Erzählung geht es um den jungen Grafen Ferdinand von Panner, der 1806 das Schloss seines Schulfreundes besucht. In der Familie herrscht jedoch eine düstere Stimmung. Sie wird regelmäßig von einer unheimlichen Erscheinung in Gestalt eines riesigen Ritters geplagt, dessen Auftauchen den Tod eines Familienangehörigen bedeutet. Neugierig geworden, versucht Ferdinand hinter dieses Geheimnis zu kommen. Dabei gelangt er auf die Spur einer seltsamen Familiengeschichte...
"Die Bilder der Ahnen" sind wiederum ein Beispiel dafür, dass Titania Medien zurecht bereits zum dritten Mal als bestes Hörspiel-Label ausgezeichnet wurde. Marc Gruppe gelingt durch seine wundervollen und mitreißenden Dialoge eine unerhörte Spannung, die bis zum Schluss anhält. Das gespenstische Drama nimmt dabei unerbittlich seinen Lauf. Die Lebendigkeit des Stückes ist dabei unvergleichlich. Das Unheimliche kündigt sich in nächtlichen Gewittern an, ein eisiger Wind weht durch die alten Gemäuer, und schwere Schritte stampfen durch die finsteren Säle. Die Figuren sind dem Grauen blind ausgeliefert, versuchen aber dennoch verzweifelt, den nicht enden wollenden Fluch aufzulösen. Der Zuhörer befindet sich eigentlich nicht vor den Lautsprechern seines CD-Players, sondern mitten drin in den unheimlichen Geschehnissen. Dadurch wird "Die Bilder der Ahnen" zu einem wirklichen Hörerlebnis.
Fazit: eines der besten Hörspiele von Marc Gruppe und Stephan Bosenius.
Die Bilder der Ahnen - zu Erik Schreibers Rezension