Titel / Originaltitel: Die besten Science Fiction Geschichten des Golden Age (1962) Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Die besten Science Fiction Geschichten des Golden Age - so steht es auf dem Cover. Dies ist nicht nur eine rein subjektive Aussage, sondern sie ist schlichtweg falsch, denn die Sammlung enthält auch Geschichten aus den späten 50er und frühen 60er Jahren, und zu diesem Zeitpunkt war das goldene Zeitalter der SF - ganz gleich, welche der unterschiedlichen Definitionen man nimmt - längst Geschichte. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Buch um die Neuauflage der Sammlung Robots, die Peter Naujack 1962 zum ersten Mal veröffentlichte. Der Titel, so vermute ich mal, ist auf dem Mist eines Verlagsverantwortlichen gewachsen. Und ebenfalls anzukreiden ist das Fehlen der Altersangaben zu den einzelnen Geschichten. Vielleicht wurden diese aus dem oben angegebenen Grund weggelassen.
Nichtsdestotrotz ist die Auswahl des Herausgebers durchaus gelungen. Es finden sich 11 Geschichten von bekannten Autoren, und die Auswahl war gut. So gab es von Isaac Asimov eine typische Robotergeschichte, in der er mit viel Humor erzählt, wie ein Roboter beginnt, an Gott zu glauben, und die Befehle der Menschen ignoriert. Ray Bradbury ist mit seiner sehr bekannten Geschichte "Marionetten e. V." vertreten, in der ein Mann sich von einem Roboter vertreten lässt und eine böse Überraschung erlebt. Ebenso berühmt dürfte die Geschichte "Nennt mich Joe" sein, die von der Geistverbindung zwischen einem Menschen und einem geklonten Kunstwesen auf Jupiter erzählt, oder die Geschichte "Im Kreis" aus der Feder von Robert A. Heinlein, in der ein Mann von seinem zukünftigen Alter ego in eine Zukunft gelockt wird und eine herrlich verdrehte Zeitreise macht. Andere, ebenfalls sehr gute Geschichten runden diese wirklich gelungene Sammlung ab. Das Schöne an dieser Zusammenstellung ist, dass sie einen sehr guten Eindruck gibt, was genau unter Science-Fiction-Literatur zu verstehen ist. Man findet unterschiedlichste Themen, wie z. B. PSI ("In fremder Gewalt" von Walter M. Miller jr.), höhere Mächte ("Der Stern" von Arthur C. Clarke), außerirdische Artefakte ("An der Grenze" von Clifford D. Simak) oder extreme Psychostudien ("Wonnen der Einsamkeit" von J. T. McIntosh). So erzählen die Autoren mal von Tragischem und mal von Amüsantem, mal ernsthaft, mal ironisch über ihre Visionen der Zukunft.
Und noch eines ist bemerkenswert: Die Geschichten sind meist sehr typisch für den Autoren, die sie verfasst hat. Das heißt, man kann, wenn man großen Gefallen an einer dieser Geschichten gefunden hat, mehr von dem jeweiligen Autoren lesen. Somit bietet sich diese Sammlung förmlich für all jene an, die sich mit den alten Meistern der Science Fiction beschäftigen wollen oder auch zum ersten Mal sich eingehender mit dieser Literaturgattung befassen. Allen anderen bietet diese Sammlung zumindest 11 gelungene Kurzgeschichten, die, jede für sich, lesenswert und unterhaltsam sind.
9 von 10 Punkten
Nichtsdestotrotz ist die Auswahl des Herausgebers durchaus gelungen. Es finden sich 11 Geschichten von bekannten Autoren, und die Auswahl war gut. So gab es von Isaac Asimov eine typische Robotergeschichte, in der er mit viel Humor erzählt, wie ein Roboter beginnt, an Gott zu glauben, und die Befehle der Menschen ignoriert. Ray Bradbury ist mit seiner sehr bekannten Geschichte "Marionetten e. V." vertreten, in der ein Mann sich von einem Roboter vertreten lässt und eine böse Überraschung erlebt. Ebenso berühmt dürfte die Geschichte "Nennt mich Joe" sein, die von der Geistverbindung zwischen einem Menschen und einem geklonten Kunstwesen auf Jupiter erzählt, oder die Geschichte "Im Kreis" aus der Feder von Robert A. Heinlein, in der ein Mann von seinem zukünftigen Alter ego in eine Zukunft gelockt wird und eine herrlich verdrehte Zeitreise macht. Andere, ebenfalls sehr gute Geschichten runden diese wirklich gelungene Sammlung ab. Das Schöne an dieser Zusammenstellung ist, dass sie einen sehr guten Eindruck gibt, was genau unter Science-Fiction-Literatur zu verstehen ist. Man findet unterschiedlichste Themen, wie z. B. PSI ("In fremder Gewalt" von Walter M. Miller jr.), höhere Mächte ("Der Stern" von Arthur C. Clarke), außerirdische Artefakte ("An der Grenze" von Clifford D. Simak) oder extreme Psychostudien ("Wonnen der Einsamkeit" von J. T. McIntosh). So erzählen die Autoren mal von Tragischem und mal von Amüsantem, mal ernsthaft, mal ironisch über ihre Visionen der Zukunft.
Und noch eines ist bemerkenswert: Die Geschichten sind meist sehr typisch für den Autoren, die sie verfasst hat. Das heißt, man kann, wenn man großen Gefallen an einer dieser Geschichten gefunden hat, mehr von dem jeweiligen Autoren lesen. Somit bietet sich diese Sammlung förmlich für all jene an, die sich mit den alten Meistern der Science Fiction beschäftigen wollen oder auch zum ersten Mal sich eingehender mit dieser Literaturgattung befassen. Allen anderen bietet diese Sammlung zumindest 11 gelungene Kurzgeschichten, die, jede für sich, lesenswert und unterhaltsam sind.
9 von 10 Punkten
Enthaltene Kurzgeschichten:
Autor | Titel | Originaltitel | Jahr |
Poul Anderson | Nennt mich Joe | Call Me Joe | 1957 |
Isaac Asimov | Logik | Reason | 1941 |
James Blish | Die Falle | The Box | 1949 |
Ray Bradbury | Marionetten e.V. | Marionettes, Inc. | 1948 |
John Christopher | Heimkehr | The New Wine | 1962 |
Arthur C. Clarke | Der Stern | The Star | 1955 |
Robert A. Heinlein | Im Kreis | By His Bootstraps | 1941 |
J.T. McIntosh | Wonnen der Einsamkeit | The Bliss of Solitude | 1952 |
Walter M. Miller jr. | In fremder Gewalt | Command Performance | 1952 |
Alan E. Nourse | Die Coffin-Kur | The Coffin-cure | 1953 |
Clifford D. Simak | An der Grenze | Limiting factor | 1949 |