Serie / Zyklus: ~ |
01. "Die Bären entdecken das Feuer" (Org. "Bears discover Fire") Hugo 1991, Nebula 1990
02. "Die beiden Janets" (Org. "The Two Janets")
03. "Sie sind aus Fleisch" (Org. "They're made out of Meat")
04. "Über den Tafelberg" (Org. "Over Flat Mountain")
05. "Drück auf Ann" (Org. "Press Ann")
06. "Der Anzug aus Waschbärenfell" (Org. "The Coon Suit")
07. "George"
08. "Der nächste" (Org. "Next")
09. "Nekronauten" (Org. "Necronauts")
10. "Noch Fragen?" (Org. "Are there any Questions?")
11. "Zwei Jungs aus der Zukunft" (Org. "Two Guys from the Future")
12. "Der toxische Donut" (Org. "The toxic Donut")
13. "Canción Auténtica de Alterde" (Org. "Canción Auténtica de Old Earth")
14. "Teilmenschen" (Org. "Partial People")
15. "Carls Gärtnerei" (Org. "Carl's Lawn and Garden")
16. "Die Botschaft" (Org. "The Message")
17. "England unterwegs" (Org. "England underway")
18. "Nur mit Genehmigung" (Org. "By Permit only")
19. "Der Schatten weiß es" (Org. "The Shadow knows")
Wahrscheinlich liegt mir der Typus Kurzgeschichte an sich nicht, denn anders kann ich mir nicht erklären, dass mir keine der Story-Sammlungen, die ich bis jetzt gelesen habe, wirklich gefallen hat (und die hier vorliegende macht keineswegs eine Ausnahme). Daher will ich mich hier größtenteils auf die inhaltlichen Aspekte beschränken.
Den Anfang macht gleich die Titelgeschichte (sowohl mit Hugo als auch Nebula Award bedacht ... für mich etwas unerklärlich), in der - der Titel läßt es schon vermuten - die nordamerikanischen Bären den Gebrauch des Feuers erlernen. Das eigentliche Anliegen des Autors zeigt sich jedoch in der Auswahl des Protagonisten: Ein Mann, der sich auf die Suche nach seiner aus dem Altenheim entflohenen Mutter macht, und diese dann zusammen mit einigen Bären am Lagerfeuer sitzend findet. Spätestens hier wird einem bewußt, daß das Heyne-Cover etwas fehl am Platze ist ...
Weiter geht's in "Die zwei Janets" mit einer ambitionierten Reporterin, in deren Heimatstädtchen nach und nach die gesamte literarische Elite des Landes einzieht, oder z. B. in "George" um ein Kind, das mit Flügeln geboren wird. Was das Ganze soll frägt man sich des öfteren, aber es sind auch ein paar interessantere Geschichten dabei. So zum Beispiel "Sie sind aus Fleisch", in denen auf wenigen Seiten geschildert wird, was höherwentwickelte Aliens wohl von uns denken mögen. Oder "Zwei Jungs aus der Zukunft", in der sich Bisson auf amüsante Art und Weise dem Zeitreisen und den damit verbundenen Paradoxa widmet.
Die Umwelt scheint dem Autor besonders am Herz zu legen, und die in dieser Richtung erdachten Szenarien sind alles andere als optimistisch: ob es die Auserwählte in "Der toxische Donut" ist (die symbolisch die Umweltsünden der gesamten Menschheit auf sich nimmt), die kränkelnde Gärtner-Gehilfin in "Carls Gärtnerei", oder das entnervte Ehepaar in "Der nächste" (das erfolglos versucht, den Antrag auf eine gleich-rassige Heirat zu stellen).
Und dann gibt es noch die letzte Sorte von Kurzgeschichten, die sich in der Kategorie Gute-Idee-aber-seltsame-Umsetzung zusammenfassen lassen. So zum Beispiel die letzte Geschichte "Der Schatten weiß es" (in der eine außerirdische Intelligenz mit der Menschheit Kontakt aufnimmt), aber auch das an Flatliners erinnernde "Nekronauten".
Urteil: Stilistisch kann man an keiner der Geschichten etwas aussetzen, aber wie schon anfangs bemerkt trifft der Inhalt eben nicht meinen Geschmack. Wer Bisson mag und an Kurzgeschichten generell Interesse hat, kann also ruhig mal reinschnuppern ...
Bewertung: 5 von 10 Punkten