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Titel: Steinerne Flut Eine Rezension von Christel Scheja |
Mit ihrer „Dhampir“-Serie schufen Barb und J.C. Hendee einen Zyklus, der sich stark von den anderen Romanen unterschied, die während des Hypes die Buchläden überfluteten.
Zum einen siedelten sie ihre Abenteuer in einer reinen Fantasywelt an, zum anderen drehte es sich in der Geschichte weniger um Liebe und Romantik, sondern mehr um Abenteuer und das Lüften dunkler Geheimnisse.
Standen in den ersten sechs Bänden noch die Dhampirin Magiere und der Halbelf Leesil im Mittelpunkt, so ist nun die Weise Wynn die Hauptfigur, wie sich in nach ihrem Auftritt in „Vergessene Zeit“ nun auch in „Steinerne Flut“ zeigt.
Wynn ist auf der Suche nach kostbaren alten Schriften, die ihr mehr über die Geheimnisse der Edlen Toten und anderer mächtiger Wesen verraten soll, immerhin ist die Gefahr, die die Menschen bedroht noch lange nicht gebannt.
So macht sie sich zusammen mit dem Vampir Chad und Schatten, der Tochter von Magieres Chap, auf den Weg zu der abgelegenen Festung der Zwerge namens Dhredze Scatt. Dort lernt sie nicht nur die Steingänger kennen, die sich durch massiven Fels bewegen können, sondern es taucht auch ein weiteres Meervolk auf, das sie bisher noch nicht.
Neben dem Sammeln der Hinweise haben die Helden auch jede Menge Gefahren auf dem unbekannten Terrain zu bestehen, denn sie müssen nicht nur gegen einen altbekannten Feind kämpfen, der sich auf ihre Fährte gesetzt hat, sondern auch gegen ein noch älteres und heimtückischeres Übel.
So ist es um so wichtiger, dass Wynn in den Besitz der Schriften kommt und das neu gewonnene Wissen auch an die richtigen Leute weitergeben kann...
Letztendlich passiert eigentlich gar nicht so viel in „Steinerne Flut“. Die Zahl der Schauplätze ist beschränkt, dafür nehmen sich die Autoren etwas mehr Zeit, um die Details auszuarbeiten. Man erfährt nicht nur mehr über die Charaktere, so dass auch nach längerer Pause ein Einstieg leicht wird, sondern auch über die neuen Völker und ihre ungewöhnliche Heimat.
Dazu bereichern Barb und J.C. Hendee ihre Welt mit einer weiteren Spielart der Vampire, die auch Blutsaugern ordentlich zu schaffen macht, wie Chad am eigenen Leib zu spüren bekommt.
Alles in allem gibt es zwar einige Antworten auf die Rätsel der Vergangenheit, dafür aber werden nun auch genug weitere Fragen aufgeworfen. So wirkt das Buch eher wie ein Übergang zu einem neuen Thema, weniger wie eine in sich geschlossene Episode.
Auch dürften viele Leser Magiere und Leesil vermissen. Die beiden sind zwar in den Gedanken ihrer Freunde immer präsent, tauchen in Natura aber nicht auf.
Die Spannung ist eher moderat, die Handlung plätschert ohne wirkliche Höhepunkte bis zum Ende dahin. So gesehen vermag das Buch nicht ganz so zu fesseln wie seine Vorgänger, lässt unzufrieden zurück, weil nicht wirklich viel geklärt wurde. Leider hängt auch noch eine Menge offener Fäden im Raum und lässt unzufrieden zurück.
Ansonsten ist nichts an dem Buch auszusetzen, es ist flüssig und unterhaltsam geschrieben, die Figuren werden sympathisch und facettenreich geschildert, wachsen einem schneller als Herz als einem lieb ist.
„Steinerne Flut“, der achte Band der „Dhampir“-Reihe ist ein solides Fantasy-Abenteuer, das zwar in eine interessante Welt voller dunkler Magie und exotischer Völker entführt, diesmal aber nicht ganz so fesseln kann, weil sie Spannung durch zu viele unbeantwortete Fragen und Beschreibungen gedämpft wird.