Titel: Des Dämons fette Beute Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Aahz kann mittels eines Geschenkes durch die Dimensionen reisen, ohne auf irgendwelche Magiker angewiesen zu sein, die ihm einen Schubs durch die Dimensionen geben. Er genießt das Reisen und bummelt gerade über einen Markt, als er von einem Schwert angesprochen wird. Das unscheinbare Schwert entpuppt sich schnell als ein magisches Artefakt und ist Mitglied der goldenen Horde. Aahz kauft das gute Stück für 10 Goldstücke, weil sich unter dem unscheinbaren Äußeren ein mit Juwelen besetztes Schwert versteckt. Obwohl Aahz das Ding nicht benötigt, lässt er sich trotzdem von dem Schwert breitschlagen, weil es doch das Schwert "Ersatz" ist. Die Geschichte von Robert Asprin ist schon ziemlich schräg. Wo sonst unterhält man sich mit einem Schwert? Das Schwert erzählt seine Geschichte, berichtet von anderen sprechenden Artefakten und bettelt darum, in den anderen Dimensionen nach den Mitgliedern der goldenen Horde zu suchen. Aahz reist zu einer wahrsagenden Kugel, die just in dem Augenblick gestohlen wird. Auf der Jagd nach der Kugel trifft Aahz auf seine alte Bekannte Tananda. Tananda wiederum hilft einer Tänzerin, die in Schwierigkeiten geriet. Die Tänzerin soll alle Mitglieder der goldenen Horde zusammenbringen, damit ihr Großvater wieder freigelassen wird. Wir sehen, die Handlung wird etwas kompliziert. Vor allem weil Aahz sich Hoffnungen darauf macht, durch das magische Buch oder den magischen Kelch seine Fähigkeiten zurückzuerlangen, ohne Hilfsmittel durch die Dimensionen zu reisen. Die beiden Autoren lassen die Handlungsträger wieder einmal von einem Fettnapf in den anderen treten, in Schwierigkeiten stolpern, und sie riskieren es, den Untergang der Dimensionen hervorzurufen, wenn die goldene Horde, einmal wieder vereint, das größte magische Potential besitzt, das Aahz je kennen lernte.
Wie üblich wird sehr viel Wirklichkeit in die phantastische Welt des Aahz übertragen. Die sympathischen Dämonen, allesamt mit Schuppen, Klauen, langem Pelz, Reißzähnen und anderem mehr ausgestattet, wirken sehr menschlich. Ich will die Dämonen jetzt nicht beleidigen, sondern nur damit ausdrücken, dass trotz des fremdartigen Aussehens sehr viele Eigenschaften von Männern und Frauen der Erde in ihnen zu finden ist. Die Geschichte hat Hand und Fuß, sorgt für vielerlei Gefühle - wie Mitgefühl und vor allem latente Aggression, wenn die magische Horde wieder einmal nicht das tut, was man von ihr verlangt: den Mund nicht hält, Ansprüche stellt und all jene, die sich bei ihnen befinden, in Gefahr bringt. Dementsprechend kann man auch die Wutausbrüche der Helden verstehen und nachvollziehen. Die Leserschaft hat jede Menge Spaß dabei. Alles in Allem ein amüsanter und spannender Band der Dämonen-Reihe.
Ein Negativpunkt ist, dass nicht auf den Tod des Autors im letzten Jahr eingegangen wird. In seiner Autorenbiographie lebt er noch.