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Titel: Der Übergang Eine Rezension von Alexander Haas |
Die Welt befindet sich im Angesicht ihrer Vernichtung, doch noch ahnt niemand etwas davon.
In einem geheimen Labor arbeiten Wissenschaftler an einem Virus aus dem Tiefen des Südamerikanischen Dschungels, der einerseits scheinbare Unsterblichkeit verspricht, andererseits eine furchbare Waffe sein kann.
Getestet wird der Virus an Menschen - Gefängnisinsassen, die niemand mehr kennt, die niemand mehr vermisst. Ihnen verspricht der Agent Brad Wolgast, dass er zumindest ihre Lebenszeit deutlich verlängern kann, wenn auch im Geheimen.
Grundsätzlich hinterfragt er seine Aufträge nicht, auch wenn er ahnt, dass sich seine “Opfer” kaum auf eine Urlaubsreise begeben. Aber als er Auftrag bekommt ein junges Mädchen “abzuholen”, gerät seine Welt komplett aus den Fugen.
Einerseits kommt jetzt sein Gewissen zum Vorschein, aber die junge Amy ist auch so unendlich anders als alle anderen Menschen, die er jemals in seinem Leben getroffen hat. Und dennoch hat er keine andere Wahl, als Amy zunächst abzuliefern.
Doch dann geschieht was geschehen muss, das Virus gerät außer Kontrolle und die infizierten Testpersonen kommen frei und bringen die Welt an den Rand ihrer totalen Vernichtung.
Zunächst können Brad und Amy aus dem Lager entkommen, doch in Amy steckt viel mehr, als ihr Retter erahnen kann. Ihre Bedeutung geht viel weiter über das hinaus was Brad Wolgast erahnen kann …
Ersteinmal: Bei der “Übergang” handelt es sich nicht um eine klassische “Zombiecalypse”. Die Infizierten sind nicht tot und auch keine Zombies, sie sind … anders. Wie anders, dass kommt auch im Laufe der Geschichte erst immer mehr zum Vorschein, denn nichts scheint hier so zu sein, wie es auf den ersten Blick erscheint.
“Der Übergang” ist der erste Band der “Passage”-Trilogie und beschäftigt sich im wesentlichen mit dem Untergang der Welt und was das so alles mit sich bringt, wenn von einem Tag auf den anderen fast alle Menschen “verschwunden” sind.
Das hört sich auf der einen Seite einfach gesagt “klassisch” an, ist es aber nicht. Gut, einerseits ist eine zerstörte und nahezu verlassene Welt ersteinmal eine zerstörte und verlassene Welt. Andererseits ist hier kaum etwas so wie es auf den ersten Blick erscheint. Hinter fast jeder Ecke, hinter fast jedem Charakter steckt noch viel viel mehr, was Justin Cronin den Lesern noch nicht bzw. nur scheibchenweise verrät. Das was hier und da durch schimmert, sieht und hört sich dann überhaupt nicht mehr “klassisch” an.
Will man den Roman kategorisieren, so kommt man mit “Endzeit” doch recht weit. Im Horror-Genre würde ich ihn nicht ansiedeln. Ein wenig ecklig wird es hin und wieder, aber für einen Horror-Roman reicht das meiner Meinung nach nicht aus - düster ist die Geschichte und intensiv. Sie zieht den Leser auf eine Art in ihren Bann, wie mir das schon lange nicht mehr passiert ist.
Fazit:
Einer der ungwöhnlichsten Romane der letzten Zeit. Düster, aber mit einer starken Anziehungskraft. Vorsicht: süchtig machend!