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Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Fünfzehn Jahre nach der Schlacht um Endor sind vom Imperium nur noch Trümmer übrig. Die neue Republik findet immer mehr Unterstützung von freien, unabhängigen Systemen. Mit den neuen Machtverhältnissen, die sich jetzt bilden, wächst aber auch die Gefahr von Aufständen, Bürgerkriegen und Ähnlichem. Die Prinzessin hat alle Hände voll zu tun, kein Machtvakuum entstehen zu lassen, damit die neue Demokratie eine Chance hat. Andererseits muss sie zwischen Interessenkonflikten verschiedener Organisationen vermitteln. Dann wird dem Senat eröffnet, dass die Bothans in die Zerstörung des Planeten Caamas verwickelt waren. Der Senat droht durch innere Kämpfe zu zerreißen und damit auseinander zu fallen. Der Frieden im Universum, mühsam und mit Blut, Schweiß und Tränen aufgebaut, droht auseinader zu fallen.
Großadmiral Thrawn ist seit der Schlacht um Endor verschollen und gilt als verstorben. Da stoßen Luke Skywalker und Han Solo bei Kämpfen mit Piraten auf einen Piratenkreuzer, der anscheinend Klonkrieger an Bord mit sich führt. Und niemand anders als der glorreiche Großadmiral Thrawn ist ihr Anführer. Eine Intrige jagt die nächste und eine Verschwörung mit dem gerissenen Major Tierce und Mufti Disra sorgt für Furcht und Schrecken. Sie sind es auch, die hinter den Klonen stecken, die Luke und Han fanden. Prinzessin Leia Organa hingegen findet währenddessen eine Datenkarte mit einem Hinweis auf die geheimnisvolle "Hand des Thrawn". Leia und ihre Verbündeten spielen auf Zeit. Sie versuchen das Unabänderliche doch noch zu verändern. Drohende Konflikte im Keim zu ersticken und der Demokratie und dem Frieden in der Galaxis zu ihrem Recht zu verhelfen.
Auf dem geheimen Planeten Exocron stellt sich Talon Karrde seinem Erzrivalen Jori Car'das, um in dessen Bibliothek nach einer Kopie der vollständigen Datenkarte zu suchen. Anscheinend ist diese in der Lage, ein paar sich zuspitzende Ereignisse zu entschärfen.
Trotz allem sammeln sich gerade über dem Planeten Bothawui hunderte von Raumschiffen. Parteigänger und Gegner der Bothans versammeln sich hier, nur auf einen kleinen Wink wartend, um in großem Gemetzel übereinander herzufallen.
Die Erzählung ist gewohnt spannend, und Timothy Zahn führt wieder viele neue Charaktere ein. Dazu kommt die ganze X-Wing-Truppe um Wedge Antilles, von Michael Stackpole ausgeliehen. Auch Mara Jade und Schmugglerkönig Talon Karrde sind mit von der Partie. Dabei entsteht der Eindruck: zu viele Charaktere, aber zu wenig Handlung. An manch einer Stelle des Romans schleicht die Handlung nur langsam vor sich hin.
"Schatten der Vergangenheit" hat nur einen Nachteil. Das amerikanische Original wurde in Deutschland in eine Trilogie aufgeteilt. Die Bände sind "Schatten der Vergangenheit", "Blick in die Zukunft" und "Der Zorn des Admirals". Der Versuch, an Zahns erste Trilogie anzuschließen, gelingt jedoch nicht ganz. Auf der einen Seite Langatmigkeit, auf der anderen wiederum faszinierende Beschreibungen von Landschaften und Charakteren.
Dieses Buch kann nicht ganz überzeugen. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht gut. Für die Fans von Star Wars sicherlich gut und schön. Für jemand, der nur mal wieder etwas aus diesem Kosmos lesen wollte, eher langatmig und konstruiert. Eine flüssige, gut aufgebaute Handlung fehlt. Die Beschreibungen hingegen sind sehr gut geworden.