![]() | Titel: Der Zorn der Trolle Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Jahre gingen ins Land, eine scheinbare Ruhe breitete sich aus, seit die Trolle in einen gemeinsamen Krieg mit den Wlachaken zogen. Seit 20 Jahren entscheidet Kerr über die Geschichte der Trolle, führt sie weise, und das, obwohl er kein Stammesführer ist. Aber weil er bei den Trollen geachtet ist (vielleicht nicht bei allen), macht ihm niemand die Führung streitig. Mit den abtrünnigen Trollen, die wir in den anderen Romanen kennen lernten, haben sie fast keinen Kontakt. Daher herrscht Friede im Land, unter und auf der Erde.
Bei den Wlachaken sieht es ähnlich aus. Sten cal Dabran ist der Herrscher, der über das freie Wlachkis herrscht. Ja, es gibt auch ein unfreies: jenes Wlachkis, das immer noch dem masridischen Herrscher Tamar Bekezcar untertan ist. Seine Herrschaft gefällt weder Sten cal Dabran noch den unterdrückten Wlachaken.
Dies sind die bekannten Voraussetzungen, doch sind sie nur der Hintergrund der Geschichte. Es geht um das Herz des Landes. Das Herz sorgt für ein gutes Land. Doch der Troll Kerr spürt, dass nicht alles in Ordnung ist. Mit einigen Trollen macht er sich auf den Weg - mit dabei die Kinder Anandes. Die Trolle machen sich auf den Weg, und auch Menschen sind dabei. Stan cal Dabrans ältester Sohn Natiole soll die Trolle begleiten. Von einigen Trollen gibt es weiterhin Vorbehalte dagegen. Man wirft Kerr sogar vor, wie die Menschen zu reden, wenn er von ihnen spricht.
Natürlich trifft man im Abschlussband Der Zorn der Trolle auch wieder auf Personen, die den ersten beiden Erzählungen Leben einhauchten. Aber man nimmt auch Abschied von anderen Personen, die das Zeitliche gesegnet haben. Jene, dem wahren Leben abgeschauten, Ereignisse sind es, die den Roman lesenswert machen. Allerdings kommt auch ein wenig Routine durch, wenn Christoph Hardebusch an seinen Trollen schreibt. Die Spannung kommt nicht ganz zum Tragen, und an manch einer Stelle vermisse ich sie. Der 'Kick' fehlt. Leider stehen bei Der Zorn der Trolle selbige nicht im Vordergrund. Möglicherweise wurde das Buch daher so genannt. Genannt werden andere Trolle, tauchen aber in der Erzählung nicht einmal als schmückendes Beiwerk auf. Tja, und das Ende ...
Das Titelbild von Volkan Baga ist sehr stimmungsvoll, wenn man sich die Zeit nimmt und es etwas genauer betrachtet. Man blendet nur Schrift und Vordergrund aus - und schon entdeckt man ein paar weitere Einzelheiten. War früher Erhard Ringer der immer wieder gern genommene Kartenzeichner, läuft ihm Andreas Hancock bereits den Rang ab. Die neuen Karten, die er zeichnet, gelingen ausgezeichnet. Nicht zuviel Schrift und Einzelheiten. Das Wichtigste ist auf den ersten Blick zu sehen.