Serie / Zyklus: Scheibenwelt / TOD & Suzanne Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Wenn einer weiss, dass sich etwas auf der Scheibenwelt zusammenbraut, dann ist es TOD, denn immerhin kann er auf eine lange Karriere als Reiter der Apokalypse zurück blicken und es naht wieder einmal das Ende der Welt, doch dieses Mal scheint es für immer zu sein, denn die Revisoren, eine galaktische Ordnungsmacht, wollen die Zeit anhalten und so nun endlich, endlich Ordnung in das Chaos genannt Universum zu bringen. Doch dieser Plan behagt noch nicht einmal TOD und so beauftragt er seine Enkeltochter Susanne, den Uhrmacher zu suchen, der in Ankh Morpork eine gläserne Uhr im Auftrag der Revisoren herstellt, die perfekt die Zeit messen soll, aber dadurch die Zeit anhält.
Unerwartete Hilfe erhält Suzanne von den Geschichtsmönchen, die in ihrem abgelegenen Kloster Zeit horten und deswegen sich sehr schnell einen Bild des sich anbahnenden Unheils machen konnten. So machen sich Meister Lu-Tze und sein Schüler Lobsang auf den Weg nach Ankh Morpork, denn wenn sich irgendwo ein übel auf der Scheibenwelt zusammenbraut dann dort.
Es ist schon eigenartig: Das Buch enthält alle Zutaten, die einen guten Scheibenwelt Roman ausmachen, aber irgendwo will der Funke nicht so recht überspringen. Genau sagen, warum das ist, kann ich allerdings nicht. Vielleicht liegt es an der Zerrissenheit der Handlung. Es hat Terry Pratchett womöglich nicht gelegen, eine Geschichte paralell mit drei Handlungsebenen zu erzählen.
Ein Manko war vielleicht auch, dass Terry Pratchett sich bereits einmal mit Religion und deren Auswüchsen im Buch Einfach göttlich (Small Gods) befasste und vieles nicht mehr so neu und frisch ist, wie es sein könnte. Erst gegen Ende hin gewinnt das Buch an Fahrt und Prachett läuft zu der Form auf, die man von ihm gewohnt ist: Das Bekämpfen der Revisoren mittels von Pralinen, Ronnie, der fünfte Reiter der Apokalypse, der ausstieg, bevor die anderen Erfolg hatten und nun in seinem neuen Job als Milchmann Erfüllung findet sowie die Revisoren und deren seltsame Erfahrung, die sie mit ihren neuen fleischlichen Körper machen sind amüsant zu lesen.
Doch leider kann die zweite Halbzeit nicht aufholen, was in der ersten versäumt wurde und so wurde Der Zeitdieb nur ein durchschnittliches Scheibenweltbuch, das nicht mit vielen anderen der Reihe mithalten kann.
6 von 10 Punkten.
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