|
Titel: Der Wurm Ouroboros Eine Besprechung / Rezension von Andreas Muegge |
Wer nach einem Fantasyroman mit starken Helden, großen Schlachten und einer Spur dunkler Magie sucht braucht nicht mehr weiterzusuchen - hier findet sich alles. Der Einstieg in die Geschichte beginnt mit einer überflüssigen Rahmenhandlung, die man schnell überspringen kann. Auch der Wahl der Rassen (Dämonen und Hexen) ist nicht besonders glücklich, da sie nicht mehr den heutigen Vorstellungen entspricht. Davon sollte man sich aber nicht abhalten lassen.
Erzählt wird die Geschichte eines Krieges zwischen dem Demonland und dem Witchland. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet, man fiebert und kämpft mit ihnen und empfindet die gleiche Freude oder Trauer. Angenehm ist, dass sich die Ereignisse nicht innerhalb weniger Wochen abspielen, sondern dass Monate und insgesamt sogar 4 Jahre vergehen, bis der Sieger feststeht. Dadurch stehen Strategie und Taktik viel mehr im Vordergrund als es bei einem "Wir haben nur noch eine Woche um unser Land xxx zu retten" möglich wäre. Die Anführer der Dämonen sind Helden wie sie im Buche stehen, stark, charismatisch und nahezu unbezwingbar, werden aber durch den Angriff der Hexen überrumpelt und in die Verteidigung gedrängt. Mit viel Geschick, Ausdauer und purer Kraft setzen sie sich zu Wehr. Was das Lesen einerseits bereichert, andererseits aber auch erschwert, ist die stellenweise altertümliche (englische) Sprache. Das wird besonders in Briefen oder Balladen deutlich, die man aber nach einer Weile gut versteht. Dieses Buch ist ein Meilenstein in der Fantasy Literatur und trotz seines Alters noch sehr lesenswert.
Ergänzung: Es gibt anscheinend unterschiedliche Ausgaben vom Buch. In der Edition der Fantasy Masterworks fehlen umfangreiche Anmerkungen, die in älteren Ausgaben vorhanden waren. Dadurch entgehen dem modernen Leser viele Anspielungen und Bedeutungen, was ich persönlich sehr schade finde.
Wertung: 6 von 7 Kraftvoll und packend.