|
Titel: Der wilde Planet Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Jack Holloways Glück scheint endlich zurückzukehren. Einst war er ein gut bezahlter Anwalt, schlug sich dann aber als zweitklassiger Prospektor der Zarathustra Corporation durch bis ihm der Jahrhundertfund gelang. In prähistorischer Zeit lebten auf Zara XXIII quallenartige Lebensformen, von deren Existenz heute nur noch Fossilien zeugen, doch diese haben es in sich: Die sogenannten Sonnensteine gehören wegen ihrer besonderen Lichtstruktur zu den gefragtesten Juwelen der Galaxis und Jack Holloway hat nun die größte Fundstelle aller Zeiten entdeckt. Obwohl er nur ein paar bescheidene Prozente von Wert der Funde erhält, macht ihn dies zum Milliardär. Dann stellt er jedoch fest, dass es auf der Welt Zara XXIII eine intelligente Lebensform zu geben scheint. Die Fuzzys, die wie ein Mischung von Affen und Katzen aussehen, beweisen recht schnell, dass sie vernunftbegabt sind. Das bringt den glücklichen Neureichen in eine missliche Lage, denn wenn die Fuzzys tatsächlich als intelligente Rasse anerkannt werden, dann gehört ihnen der Planet mit allen Schätzen gemäß Gesetz. Halloways ehemalige Freundin drängt auf eine Veröffentlichung dieser Vermutung. Als er tatsächlich zähneknirschend zustimmt, muss er recht bald erkennen, dass er die possierlichen Ureinwohner in tödliche Gefahr gebracht hat, denn wenn eine Rasse aussterben sollte, bevor sie als intelligent anerkannt wurde, kann keiner die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen. Der Genozid hat bereits begonnen.
Die Geschichte von Jack Halloway ist keineswegs neu. John Scalzi war von H. Beam Pipers Roman „Der kleine Fuzzy“ so angetan, dass er beschloss, die Geschichte neu zu erzählen. Somit ist dieses Buch hier eher die Restauration eines alten SF Klassikers als ein neuer Roman. Sicher, John Scalzi hat sein Buch mit neuen, modernen Details ergänzt, aber in den Grundzügen bleibt es dieselbe Geschichte. Man merkt schon, dass der ursprüngliche Roman einige Jahre auf den Buckel hat wenn man den generellen Aufbau der Geschichte betrachtet und die Anlage der Protagonisten. Trotzdem ist dies eine interessante und durchaus liebenswerte Geschichte. Man kann schon verstehen, warum dieser Roman, der seinerzeit für den Hugo Award nominiert wurde, zu den Lieblings Genre Romanen von John Scalzi gehört und warum es ihm ein Anliegen war, diese Geschichte zu „entstauben“. Auch wenn ich mir lieber einen neuen, frischen Roman aus der Feder des Autors gewünscht hätte, hat mir die Lektüre gefallen. Der Roman ist flott und ohne Längen erzählt und auch das Ende vermochte den Leser zu überzeugen. Die Geschichte bot gute, kurzweilige Unterhaltung.
7 von 10 Punkten.