Serie / Zyklus: Pern, Band 6 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der junge Baron Jaxom von Rutha sitzt auf Pern zwischen allen Stühlen. Er konnte den weißen Drachen Ruth an sich binden. Als Baron steht ihm diese Bindung nicht zu, er hat ganz andere Aufgaben. Kein Wunder, dass die anderen Barone darauf dringen, dass er seine Bindung an den Drachen aufgibt. Auch die Drachenreiter sind nicht erfreut, plötzlich einen Baron in ihrer Mitte begrüßen zu müssen. Jaxoms Ehrgeiz wird geweckt. Der Baron will aller Welt beweisen, dass er und sein Drache die besten Drachenreiter der Welt sind. Er will sich aus seiner Rolle als einfacher Baron lösen und trotz seines Standes Drachenreiter werden. Die beiden könnten tatsächlich in der Lage sein, sich zu einer Legende auf dem Planeten zu entwickeln. Ruth und Jaxom sind ein etwas ungleiches Gespann mit sehr vielen Tätigkeiten, von denen einige nicht ans Licht der Öffentlichkeit gelangen sollen.
Im Mittelpunkt des Romans steht Ruth. Der kleine Drache hätte gar nicht überleben sollen, weil er eine schwächliche Verfassung hatte. Dafür hat er Fähigkeiten, die nicht offensichtlich sind. Ruth müsste wie jeder andere Drache wachsen und größer werden. Das ist aber nicht der Fall. Er wächst nicht so schnell wie seine Geschwister und bleibt im Vergleich zu ihnen ein Zwerg. Aber ein schneller und wendiger Zwerg, den seine Geschwister nicht abhängen können. Trotzdem kann er seinen Reiter tragen. Der Beweis ist erbracht: Ruth ist ein vollwertiger Drache und Jaxom dementsprechend ein Drachenreiter. Unter der stillschweigenden Obhut von N'ton, dem Weyrführer von Fort, beginnt Jaxom mit dem Drachen zu üben, um die gefährlichen Fäden zu bekämpfen, das größte Übel des Planeten Pern. Jaxom und Ruth müssen jedoch einsehen, dass nicht alles so einfach ist, wie es scheint, und ihr erster Kampf gegen die Fäden wird fast zum Desaster.
Baron Jaxom mit seinem unstillbaren Ehrgeiz macht bahnbrechende Entdeckungen. Er kann die Herkunft der Menschen auf dem Planeten klären. Jaxom findet nicht nur die erste Siedlung der Menschen, sondern auch Fähren und mit ihnen die Kolonistenschiffe, die immer noch im Orbit fliegen.
Plötzlich wird jedoch das Königinnenei der Drachen aus dem Gelege von Ramoths gestohlen. Hinter dem Diebstahl stecken die Alten vom Südkontinent. Sie stahlen das goldene Ei, weil die eigenen Königinnen nicht mehr zum Paarungsflug aufsteigen. Doch dann taucht das Ei wieder auf.
Man könnte den Roman durchaus als einen Schlüsselroman sehen. Er verbindet mehrere Romane und Handlungsstränge, um die Handlung in den nächsten Romanen auf eine neue Grundlage zu stellen. Insgesamt gesehen ist der Roman einer der besten der Serie geworden.