Reihe/Serie: Devil May Cry #1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Tony Redgrave ist der Held dieses Romans. Gleich auf den ersten Seiten geht es rund. Er kämpft sich durch eine Meute Leute und bekommt so gut wie keinen Kratzer ab. Damit erinnert er mich an die alten HongKong-Filme, wo Kung-Fu-Kämpfer sich bis aufs Blut prügeln und sich in der nächsten Filmeinstellung ohne Wunden weiter bekriegen. Der Roman nach dem berühmten Spiel für PS2 besteht aus drei Teilen, die man auch als drei einzelne Kurzgeschichten lesen kann. Im ersten Teil lernen wir Tony kennen und seinen Manchmal-Partner Grew. Im zweiten Teil wechseln die Partner und der Mann, der ihn nun begleitet, ist Gilver. Gilver ist so unnahbar wie Tony und mit einem bandagierten Gesicht ausgestattet. Daher kennt niemand sein wahres Aussehen. Im dritten Teil des Buches kommt es dann zum Kampf Tony gegen Gilver.
Tony ist ein sogenannter Allrounder in irgendeiner Großstadt, irgendwo auf der Welt. Die Arbeit besteht darin, die Aufträge auszuführen, die Vermittler ihnen besorgen. In der Regel sind es Aufträge, die gegen die organisierten Verbrecherbanden gerichtet sind. Zuerst kämpften die Allrounder allein, später versuchten sie sich ebenfalls zu organisieren, was den organisierten Banden einen Tiefschlag nach dem anderen einbrachte. Tony ist der beste von allen; dementsprechend ist sein Ruf ausgezeichnet und er erhält dadurch die bestbezahlten Aufträgen. Grew hingegen ist ein Mann, der nimmt, was er kriegen kann. Nach dem Tod seiner Frau muss er drei Mädchen großziehen, was bei seiner Art Arbeit natürlich nicht einfach ist.
Im zweiten Teil ist Grew unterwegs, um einen Auftrag als Attentäter zu erledigen. Dadurch, dass sich Tony mit dem Neuen zusammentat, ist Grew die soziale Leiter der Allrounder noch tiefer hinabgerutscht. Dabei stößt Grew auf das Geheimnis von Gilver, kann aber Tony nicht mehr warnen, da ihn vorher der Tod besucht. Tony und Gilver ergeben ein prächtiges Paar, dessen Erfolgsquote bei 100 Prozent liegt.
Und zum Schluss zeigt Gilver sein wahres Gesicht. Er bringt die Waffenmeisterin um, die Tony mit den besten Pistolen versorgte, die man für Geld bekommen konnte. Auch wenn Tony es nie zugab, Neil und Grew waren seine besten, weil einzigen Freunde. Jetzt stellt sich heraus, dass Gilver ein Dämon ist, der es darauf abgesehen hat, Tony umzubringen. Warum, wird auch erst zum Schluss klar, denn Tony ist ein Halbdämon, mit wahrem Namen Dante. Und Gilver ist sein Halbbruder.
Ich kenne mich mit den Computerspielen, Spielekonsolen etc. überhaupt nicht aus. Doch kann ich mir nach der Lektüre des Buches gut vorstellen, wie es im Spiel `abgeht’. Die Geschichten sind rasant geschrieben. Die Bewegungsabläufe, die Handlung, die Szenen und nicht zuletzt die Personen überzeugen.
Sehr aufschlussreich sind auch die beiden Nachwörter des Autoren Shinya Goikeda und des Spieleentwicklers Hideki Kamiya. Wenn schon der Produzent mit dem Buch zufrieden ist, dann sollte man als Leser erst recht zufrieden sein.