Reihe: Perry Rhodan Neo, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Viele Menschen sind Perry Rhodans Aufruf gefolgt und haben sich auf die beschwerliche Reise in die Wüste Gobi gemacht. Obwohl die Behörden Chinas alles versuchen, diese Menschen schon an ihren Grenzen aufzuhalten, gelingt es trotzdem tausenden in Sichtweite der entstehenden Stadt Terrania zu campieren. Während arkonidische Roboter weiter Gebäudehüllen und somit die Grundlage einer Niederlassung errichten, versucht der chinesische General Bai Jun eine zweigleisige Strategie. Einerseits setzt er Rhodan eine letzte Frist von 72 Stunden, um aufzugeben - andererseits versorgt er die hoffnungsvollen Menschen rund um die Energiekuppel mit dem Lebensnotwendigen. Seine Soldaten organisieren Wasser und Lebensmittel und helfen bei der Errichtung von Notunterkünften.
Der Arkonide Crest, den Bull und Rhodan in der STARDUST zur Erde brachten, leidet nun nicht mehr nur an seiner ernsten Grunderkrankung - zusätzlich hat er sich eine Lungenentzündung zugezogen, was seinen Zustand erheblich verschlechtert. Dr. Manoli, der Schiffsarzt der STARDUST gibt Rhodan zu verstehen, das er Crest mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht helfen kann. Er schlägt vor, Crest heimlich fort zu schaffen und Dr. Frank M. Haggard zuzuführen, einem international anerkannten Virusspezialisten, der gerade in Afrika arbeitet. Während Flipper die Flucht deckt und die chinesischen Truppen ablenkt, können Manoli und Crest über Indien nach Afrika fliehen. Flipper hingegen sucht die Überreste der Himalaya-Expedition, an der auch seine Frau teilnahm.
In Houston, im inneren des Waisenhauses "Pain Shelter" spitzt sich die Lage zu, nachdem Sid González die Polizei auf auf aufmerksam machte. Kurz nachdem die Behörden das Feuer auf das Haus eröffneten, können John Marshall und Sue Mirafiore durch eine Teleportation Sids entkommen. Jedoch hat Marshall im letzten Moment eine Kugel abbekommen und muss nun ärztlich behandelt werden. Ein altes Trauma Sids bricht auf - er flüchtet vor einem Mutanten namens Clifford, der ihn in einem Camp der amerikanischen Regierung aufgezogen und ausgebildet hat. Clifford stellt für Sid eine Mischung aus Übervater und Satan dar, des Jungen einziger Wunsch ist es, den Mutanten zu töten. Als Sid jedoch das Camp erreicht, findet er nur noch Ruinen vor. John Marshall, der in der zwischenzeit Homer G. Adams, den reichen Inhaber der General Cosmic Company und Allan D. Mercant, dem ehemaligen Agenten der Homeland Security benachrichtigte, kann Sid etwas beruhigen und ihn mithilfe der eingetroffnenen beiden Männer Adams und Mercant in Sicherheit bringen.
Auch auf dem Mond entwickelt sich ein Endspiel denn mittlerweile ist ein zweites amerikanisches Raumschiff, die STARCHILD, am Landeplatz der AETRON eingetroffen. Auch russische Kosmonauten sind schon vor Ort - ihrer aller Ziel ist es, die arkonidische Technik für das eigene Land zu sichern oder den arkonidischen Raumer zu vernichten. Als sich herausstellt, das die Menschen den Arkoniden nichts entgegenzusetzen haben und all ihre List ins Leere läuft, zündet der amerikanische Astronaut Michael Freyt eine Atombombe und vernichtet die AETRON...
Dass Thora wohl kaum zusammen mit der AETRON das Zeitliche gesegnet hat, ist wohl anzunehmen. Zu groß ist ihre Rolle in der "alten" Romanserie - schlussendlich ja als Rhodans Ehefrau. Wie einfach man allerdings man mit einer, in einem Raumanzug (!) geschmuggelten Atombombe einen arkonidischen Kreuzer vernichten kann, erstaunt. Früher brauchte man etwas mehr "Rumms" dafür, zumal die vor den Fiktivspielen sitzende Besatzung der AETRON wirklich dämlich auf das Erscheinen der Erdenmenschen reagiert. Wirklich witzig ist es, Leo Lukas eingestreuten Humor zu verfolgen - so fahren die gemischten Teams der Mondfahrer zu den Klängen von Leningrad Cowboys ober die Oberfläche. Und Crest darf mit großem Befremden eine Unterhaltung von Fans über ihre jeweiligen Comichelden mit anhören. Wunderbar!
Während die Handlungsebene um Sid González diesmal nicht so ganz das Interesse fand (auch wenn mit Clifford der "Overhead" in der Ferne auftaucht), konnte mich mein Lieblingsgeneral wieder einmal überzeugen. Die bisherigen drei NEO-Bände zusammengefasst, tritt Perry Rhodan als Protagonist erstaunlich in den Hintergrund, vor allem Bai Jun kann hier brillieren. Klaus sollte die Serie bitte umbenennen...