Serie: Perry Rhodan (Lübbe) 01 |
Kantiran ist ein junger aufgeweckter Bursche, der auf dem Bauernhof seiner Pflegeeltern lebt. Als Mischling zwischen Terraner und Arkonide hat er es nicht sehr einfach auf einem Planeten, der nur von Arkoniden bewohnt wird. Seine eigentlichen Eltern kennt er nicht, sie sollen Prospektoren gewesen sein, die im All verschollen sind. In der Schule ist er einer der Besten. Dann erscheint plötzlich ein arkonidisches Raumschiff und mit ihm die Admiralin Ascari da Vivo. Wenig später muss er als Kadett auf die Eliteschule der Arkoniden, die Paragetha. Er ist der Außenseiter. Und um seinem Rektor zu gefallen, greift er zu roten Kontaktlinsen, weißer Haarfarbe und den Togen, die hier getragen werden. Als Kantiran jedoch das Mädchen Thereme kennen lernt, ist er wie ausgewechselt. Ab sofort verzichtet er auf seine Kontaktlinsen und trägt wieder seine alte Haarfarbe. Zu seinem Geburtstag erhält er von seiner Schneiderin eine besondere Lederjacke.
Kantiran schafft schließlich die entsprechende Prüfung, damit sein Extrasinn aktiviert werden kann. Doch vorher stirbt Thereme, weil sie rücklings ermordet wurde. Nachdem die Aktivierung seines Logiksektors misslang, er als Instinkt-Telepath jedoch einen Schub erhielt, der seine Kräfte vergrößerte, machte er sich auf den Weg zu Ascari. Durch den Diebstahl eines Datenkristalls erfährt er endlich die Wahrheit. Er ist der Sohn Rhodans und Ascaris. Nur Rhodan weiß nichts von seinem Sohn. Zur gleichen Zeit kann er herausfinden, wer seine Freundin umbrachte. Aus diesem Grund übt er einen Anschlag auf seine Mutter aus, bringt es jedoch nicht ganz fertig, sie zu töten. Aus diesem Grund ruft er sein "Haustier" zurück, das ihn täglich begleitet. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als von Arkon zu fliehen.
Robert Feldhoff ist nicht mein Lieblingsautor. Das habe ich immer wieder betont, doch diesmal gefiel mir der Roman sehr gut. Mit der Überlänge von zwanzig Seiten konnte er den neuen Handlungsträger vorstellen, seine Geschichte erzählen. Ein paar Sachen gibt es jedoch, die mir hier auch nicht gefallen. So z.B. das 13jährige einen Gleiter fliegen. Oder dass Kantiran mit maximal 15 Jahren eine Freundin hat, die gelernte Schneiderin ist und in einem hohen Amt arbeitet. Das würde bedeuten, das Mädchen wäre mindestens drei Jahre älter als Kantiran. Und das ist unwahrscheinlich. Nachdem ich das erste Mal das neue Titelbild sah, musste ich sofort an eine ganz bestimmte Person denken. Serie: Babylon 5, Charakter: Markus, Beruf: Ranger. Ein wenig erinnert Kantiran schon an Markus: Einzelgänger, hohe Ziele, Rache. Der Beruf Ranger kommt auch dem nahe, was Kantiran jetzt macht. Auf der Flucht wird er alles machen, nur keinen richtigen Beruf ausüben. Und er ist auf der Flucht, denn er wird garantiert von Bostichs Schergen verfolgt. Bis jetzt ist die Figur so geworden, wie ich sie mir vorstellte. Hoffentlich bleibt sie so.
Andererseits kann man Kantiran auch mit Luke Skywalker vergleichen. Er hat auch seinen Vater früh verloren, hat einen Spielgefährten, ein Imperium, das dem Niedergang geweiht ist, ein bevorstehender Krieg etc. Bald darauf wird auch ein Mentor à la Obi Wan auftauchen, nur dass der ein wenig anders aussieht.
Die Einfachheit, mit der die neue Serie startet, gefällt mir ausnehmend gut. So kann Perry Rhodan neue Freunde und Leser gewinnen.
Bei diesem Hörspiel gefiel es mir, sofort darin einzutauchen. Eine mitreißende Titelmelodie, angenehme Stimmen, was will man mehr? Ich konnte mich ohne große Anstrengung damit anfreunden. Die strikte Handlung und die gekonnten musikalischen und elektronischen Effekte, die durch die geschulten Stimmen verstärkt werden, fesseln den Hörer.
Nachteil des Hörbuches ist eindeutig, dass nicht ersichtlich ist, worum es geht. Ein Außenstehender, der Perry Rhodan nicht kennt, steht da und hat auf der Rückseite der CD gerade einmal vier Zeilen, die den Inhalt erklären. In der CD ist gerade mal eine Doppelseite mit den Namen der Beteiligten aufgeführt, aber nichts weiter zum Inhalt.
Vorteil ist eindeutig Volker Lechtenbrink als Stimme für Perry Rhodan. Der Sänger ist ein gefragter Sprecher für Fernsehsendungen wie Bilderbuch Deutschland. Seine sehr angenehme Stimme sorgt sofort für eine angenehme Stimmung. Auch Joachim Höppner, die deutsche Stimme des Gandalf, überzeugt als Erzähler sofort. Mit der Vertonung eines relativ neuen Zyklus kann der Hörer sich von gerade dieser Seite überzeugen.
Nach den Europa-Hörspielen und den Versuchen in den 90er Jahren wirkt die neue Arbeit sehr viel besser. Die akustische Untermalung der hervorragenden Sprecher verleiht dem ganzen Hörspiel ein gar kosmisches Gefühl, mitten in der Handlung zu stehen. Insgesamt gesehen ist das Hörspiel ein vielversprechender Auftakt.