Serie / Zyklus: Meister Li 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wir sind in China des Jahres 650 nach Christus, etwa. In dem unbedeutenden Kloster im Tal der Seufzer geschah ein unerklärlicher Mord. Einer der Klosterbrüder wurde ermordet und weil man sich keinen Rat wusste, sandte man einen der Brüder zu Meister Li, mit der Bitte sich dieses Falles anzunehmen. Meister Li macht sich mit seinem Schüler Nummer zehn, der Ochse auf den Weg in das besagte Tal der Seufzer. Der Bauernjunge und ehemalige Klient, Nummer zehn, der Ochse wurde inzwischen zu seinem Schüler und persönlichen Schreiber. Er ist verpflichtet, alle Abenteuer von Meister Li aufzuschreiben.
Gemeinsam reisen sie zum Tal der Seufzer. Dieses Tal gehörte früher dem "lachenden Prinzen" Liu Pao, der mit ausgesprochener Grausamkeit über das Land herrschte. Er ging sogar so weit, das Tal fast ganz zu zerstören und mit seinen tanzenden Mönchen in Narrenkostümen die Bevölkerung zu knechten. Eines Tages jedoch verschwand der Prinz und hinterliess ein totes Tal.
Bruder Blinzel, der Schreiber des Klosters wurde ermordet und man findet in seiner Hand das Reststück eines hervorragend gefälschten Pergaments. Meister Li, mit Vornamen Kao und dem kleinen Charakterfehler macht sich mit Nummer Zehn der Ochse sofort an die Arbeit, diesen Mord zu klären. Doch je weiter sie sich mit diesem Problem auseinandersetzen, desto tiefer verstricken sie sich mit der Historie des Landes. Des Rätsels Lösung wartet mit immer grösser werdenden Verwicklungen auf.
Aus einem noch nicht geklärten Grund tauchen die tanzenden Mönche des lachenden Prinzen auf und man findet wieder Teile des Tales abgestorben vor. Meister Li greift alle Hinweise auf und kommt so Liu Pao auf die Spur, der so mächtig mit der Magie umgehen kann, dass er seinen eigenen Tod ungeschehen machen konnte.
Meister Li Kao, der versucht das Rätsel des Pergamentes und damit auch das des Prinzen zu lösen, stösst bei seinen Nachforschungen jedoch auf weitere Schwierigkeiten. Bei seinen Ermittlungen trifft Meister Li unter anderem auf Falschspieler und trifft auf eine Hure, die ein neues göttliches Oberhaupt haben möchte. Sein Weg führt ihn zum Kaiserhof, der letztlich in den zehn tiefsten Höllen endet. Scheinbar, denn er und seine Begleiter schaffen es natürlich, wieder aus der Hölle zu entkommen. Letztlich gelingt es dem Meister aller Meister, wieder Ordnung herzustellen und das Rätsel zu lösen. Sehr zur Überraschung der Leser.
Die Fortsetzung des Romans Die Brücke der Vögel hat die Erwartungen der Leserinnen und Leser sicher voll erfüllt. Es ist ebenso ein Ränkespiel, wie eine Liebesgeschichte. Allerdings ist Meister Li kein Vorbild für die Jugend. Mal abgesehen davon, dass niemand weiss, wie alt er wirklich ist, löst er seine Fälle am Liebsten im Vollrausch.
Wunderbar sind die auftretenden Verwicklungen, die immer neuen Aufgaben, um die Hauptaufgabe zu lösen und das Eintreiben bzw. Erfüllen von Gefälligkeiten.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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