Reihe: Gruselkabinett 64 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
James besucht seinen alten Freund, den ehemaligen Kapitän Charles Braddock. Als er ihn das letzte Mal sah, war er noch gesund und munter, doch nun ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Der kraftstrotzende Seebär muss fürchterliches erlebt haben, dass ihn zu seinem Nachteil veränderte.
Ein schreiender Totenkopf ist das wahre Grausen für Charles Braddock. Der Kapitän erbte ein von seinem Cousin ein kleines Anwesen, irgendwo an der englischen Küste. In der Umgebung war sein Cousin ein angesehener Landarzt, immer auf das Wohl seiner Patienten bedacht. Auf diesem Anwesen hatte er mit seiner schon früher verstorbenen Frau, bis zu seinem Tod gelebt. Mit dem Erbe des Anwesens erbte Kapitän Braddock auch den Totenkopf. Der Schädel ist untrennbar mit dem Haus verbunden. Der Schädel ist äusserst unheimlich, denn wenn man ihn wegbringt, kommt er immer wieder zurück. Das Problem ist aber nicht, dass er zurückkommt, sondern diese unheimlichen Schreie ausstösst. Kapitän Braddock hat einen Verdacht, von wem der Schädel stammt und versucht diesem Verdacht nachzugehen.
Horst Naumann erzählt die Geschichte aus Sicht des ehemaligen Kapitäns in Rückblenden. Charles Braddock spielt die Hauptrolle. Mit seinen Worten erfährt der Leser, was er seinem alten Freund James, gesprochen von ist Rolf Berg, an Geheimnissen rund um das Anwesen preis gibt. Horst Naumanns eindringliche Stimme erzeugt ein gewisses Mass an Spannung, die ständig gehalten wird. Die Geschichte lebt von den Dialogen und den wenigen Sprechern, die um so mehr in den Vordergrund drängen. Jedoch nicht als Sprecher, sondern als die dargestellten Personen. Der Einsatz ihrer Stimmen, vor allem Horst Naumanns prägender Stimme ist gekonnt, die Pausen, die Lautstärke und Betonungen gezielt gesetzt. Die Erzählung ist geschickt ineinander verschachtelt. Die eingeblendeten Schreie stammen von Susanne Uhlen, wirken manchmal etwas aufgesetzt. Die Hintergrundmusik erinnert an alte Gruselfilme und passt sehr gut zur Geschichte, erhöht die Spannung und vertieft die dunkle Atmosphäre, die sich langsam aufbaut. Gerade mit der Geigenmusik zu Beginn des Hörspiels gelingt es, die Stimmung heraufzubeschwören. Alles in allem kann man Marc Gruppe und Stephan Bosenius nur zur Auswahl des Stoffs, der Sprecher und der Umsetzung gratulieren.